Vom 3. bis 6. Juli 2017 haben wir, Viktoria, Kalina und Nevena aus der 11 D und Maria aus der 11 E, etwas Unvergessliches erlebt – ein Praktikum in Biotechnologie an der Uni in Ulm. Wir sind für diese Möglichkeit unserem Lehrer, Herrn Hepfer, sehr dankbar und möchten Euch, liebe Leser, von unserem Erlebnis erzählen.
Am 3. Juli sind wir nach Memmingen geflogen und von dort nach Ulm mit dem Zug gefahren. Dort sollten wir, vier Mädchen aus der 11. Klasse, ein Praktikum an der Uni Ulm, bei dem Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie, machen. Wir übernachteten im Brickstone Hostel, einer kleinen und sehr gemütlichen Unterkunft, und zum Glück haben wir diese am ersten Tag sehr leicht gefunden, was uns sehr begeisterte. Die Stadt Ulm selbst ist begeisternd – obwohl sie nicht so groß ist, gibt es da viel zu sehen und zu erleben. Etwas besonders „ulmishes”, was wir sehr interessant fanden, ist das Symbol der Stadt – den Spatz. Zahlreiche originelle Spatzfiguren konnte man überall in der Stadt finden, was eine sehr künstlerische Atmosphäre erzeugte. Auch wird die Stadt von der Donau in zwei Teile geteilt – Ulm und Neu-Ulm. Besonders schön ist das Fischerviertel, das sich am Fluss befindet.
Am nächsten Tag begann unser Praktikum, das vom 4. bis 6. Juli dauerte. Das Unigebäude war von innen viel größer und verwirrender, als es von außen aussah, trotzdem haben wir es irgendwie geschafft, die Labors zu finden. Dort erwartete uns Katrin Dengler-Wupperfeld, eine sehr nette und süße Frau, die uns durch die Labors führte und für unser Praktikum insgesamt verantwortlich war (herzlichen Dank für die Zeit und Geduld mit uns, Katrin!). Danach sollten wir an einer Vorlesung über die Sicherheit im Institut teilnehmen. Um 10 Uhr war der wirkliche Beginn unserer Arbeit. An diesem Tag hat uns Karin gelehrt, wie man pipettieren kann (sogar einen Mikroliter). Dann haben wir uns mit Bakterien beschäftigt (Bacillus und E. Coli), mit verschiedenen Nährmedien und auch mit Antibiotikaresistenz. Auch haben wir Proben von unseren Handys und Ohren genommen, um zu untersuchen, ob da viele Bakterien zu finden sind. (Die Resultate erwarteten wir am nächsten Tag.) Um ungefähr 13 Uhr machten wir Schluss und gingen schnell zur Mensa, da die Laborarbeit glücklich, aber auch hungrig macht. (Das Mensaessen schmeckte wunderbar!)
Am zweiten Tag im Institut haben wir uns mit GFP (grün fluoreszierendes Protein) beschäftigt, auch haben wir Pufferlösungen angefertigt und gesehen, wie man eine PCR durchführt. Das war gar nicht so leicht zu machen, da man besonders präzise arbeiten muss und bei jedem Fehler muss man neu anfangen. Das ganze machte aber enorm viel Spaß, besonders weil wir unser Wissen vom Biounterricht endlich praktisch anwenden konnten. Wir untersuchten auch unsere Bakterienproben vom vorigen Tag. Neben der Laborarbeit haben wir an diesem Tag neue Freundschaften geschlossen – wir haben zwei Studentinnen aus dem Bereich Biologie kennengelernt. Sie waren sehr freundlich und offen und haben uns viel über das Unileben erzählt. Außerdem waren wir auch sehr begeistert, dass die Leute im Institut uns zu einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen haben. Im Institut gab es so etwas wie eine Tradition, dass jeder, der in den letzten 3-4 Monaten Geburtstag gehabt hat, zum Mittag für alle kochen soll. Wir aßen eine traditionelle mexikanische Speise (Chilli Con Carne), die wir alle richtig toll gefunden haben. Danach gingen wir zu der Abteilung für Anorganische Chemie, wo wir uns mit flüssigem Stickstoff beschäftigten, auch mit Geheimtinte und zum Spaß haben wir unsere Stimmen mit Helium verändert. Nachdem wir die Uni nach diesem langen Tag verlassen haben, gingen wir zum Ulmer Münster (die höchste orthodoxe Kirche in Europa) und versuchten die 768 Treppen hinaufzugehen. Dieses Erlebnis ist aber nicht empfehlenswert für solche Leute, die Angst vor der Höhe haben. (Oder solche, die hohe enge Treppen hassen.) Es muss aber auch gesagt werden, dass sich die Aussicht von der Höhe löhnt. Danach kochten wir alle vier zusammen Reis in der Hostelküche – jetzt konnten wir uns wie echte Studentinnen fühlen.
Der 6. Juli war der letzte Tag im Institut. Wir haben Bakterienkolonien aus den Abklatschplatten mikroskopiert und auch Plasmidisolierung mit Restriktionsverdauung durchgeführt. Danach haben wir uns von Katrin verabschiedet, was uns alle ein bisschen traurig machte. Jetzt mussten wir aber unseren Weg zu den Elektronenmikroskopen finden und zum Glück war Herr Hepfer schon an der Uni angekommen und konnte uns helfen, die Abteilung rechtzeitig zu finden. Da haben wir enorm große 500.000 Euro kostende Mikroskope gesehen, mit denen wir die Zellorganellen verschiedener Zellen betrachten konnten. Am selben Tag gab es an der Uni auch ein Studentenfest, das unter dem Motto “Unite against racism” durchgeführt wurde. Dort gab es viele verschiedene Veranstaltungen und Aktivitäten, wie z.B. Poetry Slam, eine Live-Band und Wohltätigkeit. Dort konnten wir die tolle Stimmung an der Uni wirklich genießen. Es musste aber leider für uns auch als eine Verabschiedungsparty dienen, da das unser letzter Abend an der Uni war. Aber nicht für immer – in einem Jahr sind wir Studentinnen und diesmal wirklich!
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