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04.12.2019
Auf der Suche nach eigenen Lösungen im Chemie-Labor

Emilia Davidova (12d) berichtet von ihrem Praktikum im Bayer-Werk in Leverkusen

Ein Praktikum bei einem so großen Unternehmen wie Bayer in Leverkusen war für jeden von uns wie ein Traum. Wir, also fünf Schüler aus der ehemaligen 12e und der jetzigen 12d, hatten die Möglichkeit, in unserem letzten Sommer als Schüler etwas mehr Orientierung für unsere spätere Berufsausbildung zu bekommen. Wir waren alle sehr begeistert, da wir zum ersten Mal unseren Wunsch-Arbeitsbereich kennenlernen konnten. Als unseren Aufenthaltsort haben wir uns Düsseldorf gewählt, obwohl das Praktikum in Leverkusen stattfand, wohin man aber von Düsseldorf aus gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln pendeln kann.

Da wir uns die Sehenswürdigkeiten in den umliegenden Städten anschauen wollten, kamen wir drei Tage vor dem Beginn des Praktikums in Düsseldorf an. An unserem ersten Tag fuhren wir nach Köln, wo wir den Kölner Dom hinaufstiegen. Das waren genau 533 Stufen und ich bin mir sicher, dass ich mich an diese Zahl noch lange erinnern werde. Von dort oben genossen wir den wunderbaren Blick auf das schöne Rheinpanorama, das uns faszinierte und wir mit vielen Fotos festhielten. Danach besuchten wir das Schokoladenmuseum und probierten die leckere Lindt-Schokolade aus. Einen schönen Spaziergang machten wir auch an der Allee neben dem Rhein und fuhren schließlich wieder zurück nach Düsseldorf.

Am nächsten Tag hatten wir typisch deutsches Wetter, denn es regnete viel und deshalb gingen wir ins Filmmuseum. Dort verwandelten wir uns in richtige Schauspieler, da wir die Möglichkeit hatten, auf einem „Greenscreen“ einen kurzen Film aufzunehmen und davon Fotos zu machen. Die Düsseldorfer Altstadt mit den alten Häusern und Kirchen war ebenso sehr beeindruckend. Am Nachmittag besuchten wir den Botanischen Garten der Universität in Düsseldorf besuchen und sahen sehr interessante Pflanzen aus aller Welt. Es gab außerdem ein Projekt, das „BioSC – Projekt SPREAD“ hieß. Es war wirklich sehr schön, dass man sich über solche gegenwärtige Untersuchungen und Projekte ganz frei informieren kann.

Als das ereignisreiche Wochenende vorbei war, begann endlich unser Praktikum am Montag. Das Thema des ersten Labortages war die Herstellung von Ferrofluiden und ihr Einsatz in der Medizin heutzutage. Uns wurde erzählt, dass sie als Ersatzmethode zur Chemotherapie bei der Krebsbehandlung benutzt werden. Wir waren alle sehr begeistert, da wir zum ersten Mal in einem richtigen Labor waren und mit solchen ganz spezialisierten Instrumenten und Materialien arbeiten konnten. Der zweite Laborprojekt am nächsten Tag bot uns einen tieferen Einblick ins Gebiet der Biotechnik, ein Thema, das wir gründlich im Biologieunterricht gelernt hatten. Deswegen waren wir sehr begeistert davon, unser theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden. Unsere erste Aufgabe war es, unsere eigene Mundschleimhautzellen zu untersuchen, deren DNA wir mithilfe einer speziellen Lösung isolierten. Danach begannen wir die Arbeit an unserem nächsten Ziel, nämlich einen nicht codierten Bereich auf dem ersten Chromosom durch eine Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zu vervielfältigen und dann durch die Gelelektrophorese zu prüfen, ob wir dieses Gen homo- oder heterozygot von unseren Eltern geerbt haben. Nach diesem spannenden Praktikum genossen wir natürlich auch den schönen Japanischen Garten, der zum Bayer-Gelände gehört.

An den folgenden zwei Tagen nahmen wir an einen „Design-Thinking“-Workshop teil. Dabei wurden wir in verschiedene Teams eingeteilt und entwickelten anhand von Fotos eine bestimmte Person und deren möglichen Alltag. Nachdem wir die Probleme im Leben dieses Menschen herausgestellt hatten, sollten wir eine Idee für ein Produkt oder eine App erarbeiten, um die analysierten Probleme lösen zu können. Das fertige Produkt präsentierte jede Gruppe am Ende des Workshops.
Am letzten Praktikumstag beschäftigten wir uns mit dem Programmieren. An der Coding-Schule lernten wir die Basics der Computersprache „Python“. Anhand dieser wählte sich jede Gruppe ein Projekt (entweder für ein Bewässerungssystem für Pflanzen, ein Puls messendes Gerät oder einen Ph-Indikator).
Obwohl damit unser Praktikum bei Bayer zu Ende war, kehrten wir nach Bulgarien mit vielfältigen Erlebnissen zurück und dem noch verstärkten Wunsch, uns auch in Zukunft intensiv mit Naturwissenschaften beschäftigen zu wollen.

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