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13.04.2019
Die Leiden des jungen Werther (Buch des Monats)

Johann Wolfgang von Goethe: Die Leiden des jungen Werthers

 
Der Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ wurde im Jahr 1774 von Johann Wolfgang von Goethe geschrieben und zum Druck geschickt. Was auf den ersten Blick auffällt, ist die Form, die der Roman einnimmt, indem das Buch aus Briefen besteht, die Werther an seinem Freund Wilhelm schreibt. Der Inhalt stellt eine Liebesgeschichte dar, deren Entwicklung wir von dem Protagonisten selbst erfahren. Die mannigfaltige Emotionalität, die mit Hilfe seiner hoch entwickelten Vernunft zum Ausdruck gebracht wird, beeindruckt noch mit der ersten Ausgabe des Buches das europäische Volk und wird zum Bestseller. Warum sollte aber dieses Werk den mittelmäßigen Menschen interessieren?
Mit dem ersten Brief erfährt der Leser, dass Werther in eine neue Stadt umgesiedelt ist. Er erzählt seinem Freund in späteren Briefen über seine tiefe Begeisterung mit der Natur und der Atmosphäre der neuen Gegend. Diese Begeisterung von allen Tälern und Hügeln und die daraus entstandene Liebe zum Leben dauert, bis Werther sich in die Tochter des ihm nah stehenden Amtmanns verliebt. Von nun an schreibt der Protagonist lediglich von Charlotte. Die Zustände, die die Liebe Werthers unerfüllbar machen und die Gleichgültigkeit seines Liebesobjekts werden aber immer offensichtlicher und veranlassen ihn schließlich dazu, den Sinn zu verlieren, einen letzten Brief an seinen Wilhelm und einen an Lotte zu schreiben und sich das Leben zu nehmen.
Trotz der Anwesenheit vieler Wörter, die mir unklar waren, fand ich jede von den beschriebenen Szenen und jeden Monolog von Werther zauberhaft. Die Kombination zwischen der manchmal überflüssigen Leidenschaft und dem klaren Verstand des Briefeschreibers wird den Leser unwillkürlich beeindrucken. Wenn es um die Inhalte seines Geistes geht, ist Werther immer völlig aufrichtig. Mit dieser vollkommenen und geschickten Enthüllung seines Wesens veranlasst die tragische Geschichte den Leser dazu, die Leiden des Werther nicht nur nachzuvollziehen, sondern auch selbst zu spüren. Obwohl die Tendenz Werthers, Themen detailliert schriftlich oder sprachlich zu erörtern, eher nachdenklichen Menschen gefallen würde, kann der Roman in jedem, der den Werther nachzuvollziehen versucht, eine tief gehende Spur hinterlassen.
 
Eine Rezension von Konstantin Sapatupov (10e)
 
Was ist das Buch des Monats?
Einmal im Monat erscheinen ausgewählte Bücher und Rezensionen, die euch zum Lesen anregen sollen. Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!