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08.01.2019
Deutschland. Ein Wintermärchen (Buch des Monats)

Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermärchen

 
Das satirische Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen“ von dem deutschen Dichter Heinrich Heine, im Jahr 1844 geschrieben, zeigt in seiner Tiefe ein sehr pessimistisches Bild des politischen „Winters“ in Deutschland in dieser Zeit. Der Ich-Erzähler unternimmt eine Reise von Paris, über die deutsch-französische Grenze nach Aachen, Westfalen, Niedersachsen und nach Hamburg, um seine Mutter und seinen Verleger Julius Campe zu besuchen. Während dieser von erster Sicht ganz normalen Reise macht sich der Erzähler Gedanken über die damalige politische Situation in Deutschland, über die Religionsfreiheit und mit diesem Buch kritisiert Heine den deutschen Militarismus. Er behandelt auch Themen wie Sehnsucht nach dem Vaterland, weil Heine nach Frankreich emigrierte wegen seines Verbots, als getaufter Jude einer juristischen Tätigkeit in Deutschland nachzugehen, und Vereinigung der deutschen Staaten. Diese „illegalen“ Gedanken wurden fast sofort in Preußen und in anderen deutschen Staaten verboten, aber es ist interessant zu bemerken, dass genau dieses Buch zu Heines Popularität beitrug.
Es ist schon klar, solche Themen sind schwer verständlich. Lohnt sich etwas solches überhaupt zu lesen und darüber nachzudenken? Ist dieses Buch nicht altmodisch? Ist es nicht langweilig? Oberflächlich gesehen ist dieses Versepos zwar eine komplizierte Mischung aus Handlungsstücken und persönlichen Gedanken, die schwer zu analysieren sind, aber in ihrer Wirklichkeit ist diese Ballade eine sehr genaue und präzise Zusammenfassung von dieser Zeit und von der Denkweise der Menschen damals. Bald erfährt man, alle Leute suchen nach ihren Rechten und alle Leute wollen Freiheit der Religion, Freiheit der Rede usw. Zum Schluss zeigt einem dieses Buch, dass man schätzen muss, was man heute hat, und dass die Zukunft in den Händen der heutigen Jugend liegt, und dass sie unterstützt werden muss, frei zu denken und dem Alten, dem Konservativen, zu widerstehen. Ich würde dieses Epos jedem empfehlen, der sich echt wirklich für deutsche Geschichte und deutsche Literatur interessiert und ein klassisches Literaturwerk bewerten kann.
Christian Johann Heinrich Heine (1797-1856) ist einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten. Er bringt die Alltagssprache in die Literatursprache und die Werke von keinem deutschen Dichter werden so oft übersetzt wie seine. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen und gesellschaftlichen Kritiken verbringt er die zweite Hälfte seines Lebens im Pariser Exil.
 
Eine Rezension von Decho Pavlov (10e)
 
Was ist das Buch des Monats?
Einmal im Monat erscheinen ausgewählte Bücher und Rezensionen, die euch zum Lesen anregen sollen. Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!