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31.12.2018
Faust. Der Tragödie erster Teil (Buch des Monats)

Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Der Tragödie erster Teil

 
„Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten…“ (S. 5, V. 1)
…als ich versuche eine Rede über Goethes Faust zu halten.
 
Die Faust-Tragödie, an der Goethe über 30 Jahre lang arbeitete, gilt als das bedeutendste und meistzitierte Werk der deutschen Literatur. Goethe begann die Arbeit an seinem Faust um 1770, angeregt von dem Prozess gegen die Kindesmörderin Susanna Margaretha Brandt. Aus den ursprünglichen Ideen (Urfaust) entwickelte Goethe die Fassung Faust, ein Fragment, die 1788 vollendet war und 1790 gedruckt wurde. Später wurden ein paar einleitenden Szenen hinzugefügt und so kriegte die Weltliteratur dieses große Werk. Aus der Geschichte um ein unglücklich gemachtes Mädchen und einen verzweifelten Wissenschaftler ist ein Menschheitsdrama zwischen Himmel und Hölle geworden. Ja, schön, aber warum stellt das Drama ein zeitloses Problem der Menschheit und ist all das lesenswert?
Vielleicht fangen wir erst mal mit der Handlung an…
Dr. Heinrich Faust ist ein angesehener Wissenschaftler und Akademiker, der trotz seiner wissenschaftlichen Studien und einer guten Bildung seinen Wissensdurst nicht stillen kann. Da er aber auch verlernt hat, Freude in anderen Zerstreuungen zu finden, will er sich das Leben nehmen. Bei seinem Selbstmordversuch wird er gestört. Auf einem Spaziergang sieht er dann einen Pudel. Faust nimmt ihn mit nach Hause und es stellt sich heraus, dass es sich dabei um den Teufel handelt. Faust verspricht dem Teufel seine Seele, wenn der es schafft, ihm ein glückliches Leben zu geben. Später trifft er ein schönes Mädchen und seine Versuche mit der Hilfe von Mephisto, sie zu bekommen, stürzen alle ins Unglück (hier liegt die Ironie).
Die Tragödie hat mich wirklich mit ihren Ideen beeindruckt. Es geht um Gut und Böse und wie beide Seiten bei der verzweifelten Suche nach Glück an uns Menschen zerren. Im Vordergrund steht diese Zerrissenheit der Seele, die jeder mindestens einmal gespürt hat. Ich gebe zu, dass ich das Buch gewählt habe, weil es ein Klassiker ist, aber meine Entscheidung, es zu Ende zu lesen und über ihre Würden zu schreiben, liegt daran, dass ihre komplexe Thematik und Aktualität sowohl den Leser als auch den Kritiker in mir geweckt haben. Ich hatte damit meine Schwierigkeiten mit der Sprache und den komplizierten Bildern, aber insgesamt lässt sich das Buch relativ schnell lesen, zumindest, wenn man den Versuch aufgibt, jede einzige symbolische Bedeutung zu analysieren und genauestens verstehen zu wollen und das Stück eher als Ganzes auf sich wirken lässt. Was ich am bedeutendsten fand, war, dass die Hauptprobleme und Figuren sehr nachvollziehbar sind, denn das Ganze ist ein Ergebnis aus der menschlichen Natur und ihren nie gesättigten Begierden. Am Ende komme ich zu dem Schluss, dass es eine gute Idee ist, diesen Klassiker zu lesen, während es eine persönliche Bereicherung ist, ihn wirklich zu begreifen.
 
Eine Rezension von Ivelina Atanasova (10e)
 
Was ist das Buch des Monats?
Einmal im Monat erscheinen ausgewählte Bücher und Rezensionen, die euch zum Lesen anregen sollen. Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!