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16.05.2018
Der Vorleser (Buch des Monats)

Bernhard Schlink: Der Vorleser

 
Worum geht es?
Der jugendliche ich-Erzähler Michael Berg lernt in den 1950er Jahren die mehr als 20 Jahre ältere Hanna Schmitz kennen und verliert seine Unschuld. Die ungleiche Liebesbeziehung ist auch dadurch geprägt, dass Michael ihr immer wieder Bücher vorliest. Im weiteren Verlauf des Romans wird jedoch ein dunkles Geheimnis enthüllt, das Michael in schwere Zweifel stürzt…
 
Warum sollte man das Buch gelesen haben?
Der Roman behandelt so komplexe Themen wie Schuld und Verantwortung und bettet diese geschickt in einen historischen Kontext ein. Der einfach zu verstehende Erzählstil lädt dazu ein, dem Protagonisten über die Schulter zu blicken und dessen Position kritisch zu hinterfragen. Auch die Bewältigung der eigenen Vergangenheit ist ein Prozess, der uns vor Herausforderungen stellt. Ob in der Geschichte Grenzen der Identifikation überschritten werden, muss der Leser mit sich selbst ausmachen.
 
Zum Autor
Bernhard Schlink, Jahrgang 1944, ist ein deutscher Jurist und Schriftsteller, der zunächst Kriminalromane schrieb und 1995 mit dem Vorleser seinen Durchbruch als Autor feiern durfte. Das mitunter schwierige Verhältnis von Recht und Gerechtigkeit steht nach wie vor im Fokus seiner Arbeit.
 
Ausgelesen und jetzt?
Als weiterführende Lektüre kann ich Primo Levi mit seinem Buch „Ist das ein Mensch?“ empfehlen, auch Jurek Beckers „Jakob der Lügner“ behandelt eine ähnliche Thematik. Und wer Lyrik liebt, wird um Paul Celans „Todesfuge“ nicht herumkommen.
 
Was ist das Buch des Monats?
Einmal im Monat erscheinen ausgewählte Bücher und Rezensionen, die euch zum Lesen anregen sollen. Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!