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11.11.2009
IZOP – “Umwelt baut Brücken” 2009

Brücke geschlagen bis nach Bulgarien

Verden – (kp) · Die Statistik vorneweg: 40 Schulen aus fünf Ländern nehmen in diesem Jahr an der Aktion „Umwelt baut Brücken“ teil, eine davon ist das Verdener Domgymnasium. Rund 2 500 junge Menschen arbeiten Naturschutz- und Umweltthemen journalistisch auf und verfassen dazu Artikel, die dann in elf regionalen und überregionalen Zeitungen erscheinen sollen.

Das Dog ist bei „Umwelt baut Brücken“ mit 14 Jugendlichen vertreten, die sich in diesen Tagen mit Altersgenossen aus Sofia in Verden trafen. Gemeinsam recherchierten die Zehntklässler aus der Allerstadt und ihre Partner vom Galabov-Gymnasium zum Thema „Ökologischer Obstanbau“ und verfassten verschiedene Texte darüber. Betreut werden die Jugendlichen von den Lehrern Hans-Georg Beckmann, Georgi Bakalov und – auf bulgarischer Seite – von Stefan Sommer.

„Ich wollte gerne ein anderes Land, eine andere Sprache, eine andere Kultur kennen lernen“, sind für Anna-Lena Joost triftige Gründe zur Teilnahme an „Umwelt baut Brücken“. Mit ihren Wünschen rennt die 15-Jährige offenen Türen ein.

Denn die Förderung interkultureller Kompetenzen durch internationale Begegnungen ist ein Ziel des Projektes. Der Erwerb von fundiertem Wissen und das Schärfen des Umweltbewusstseins sowie die Leseförderung und ein auch durchaus kritischer Umgang mit den Medien sind weitere Schwerpunkte von „Umwelt baut Brücken“, das unter anderem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt wird.

Die Jugendlichen aus Verden und Sofia setzten dies bei ihrer ersten Begegnung optimal um. Recherchiert wurde beim Besuch einer Plantage im Alten Land, ehe im EDV-Raum des Dog die Köpfe rauchten. Denn das Schreiben des Artikels sei für sie das Schwierigste gewesen, berichtet Anna-Lena. „Das ist doch was anderes als ein Schulaufsatz.“ Gut, dass es da ein paar Tipps vom Profi gab.

Und weil die Gäste aus Sofia in den Familien ihrer deutschen Partner untergebracht sind, steht der internationalen Begegnung auch nichts im Wege. Sprachbarrieren gibt es glücklicherweise nicht, da die Jugendlichen aus Sofia exzellent deutsch sprechen. „Es war schön, die anderen Schüler kennen zu lernen“, resümiert Anna-Lena Joost.

„Es ist wichtig sich auszutauschen. Europa lebt davon, dass man miteinander redet und sich verstehen lernt“, so Bürgermeister Lutz Brockmann gestern beim Empfang der Schüler im Rathaus. Das Stadtoberhaupt ging dann auch gleich mit gutem Beispiel voran und fragte die jungen Bulgaren über ihre Heimat aus.

Es sei doch sicher ein Schock gewesen, von der Metropole mit zwei Millionen Einwohnern ins kleine Verden mit gerade mal 28 000 Einwohnern zu kommen, konstatierte Brockmann. Die jungen Gäste schwiegen sich darüber höflich aus, räumten aber ein, dass ihnen die Ruhe hier durchaus aufgefallen sei.

Ob Sofia tatsächlich um so vieles lauter ist, können die Verdener im kommenden Jahr selber testen. Im April wird in Bulgarien recherchiert und geschrieben, dann wahrscheinlich zum Thema Solaranlagen.

(kreiszeitung.de, 11.11.2009)