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08.05.2015
Der Schüleraustausch mit Immenstadt 2015

IMG-20150327-WA0044Der Schüleraustausch hat eine lange Tradition in der deutschen Abteilung am Galabov Gymnasium. Die Möglichkeit für einen gegenseitigen Besuch zwischen Bulgarien und Deutschland haben die Schüler in der neunten Klasse. Sinn und Zweck des Programms ist das Kennenlernen der Kultur im Gastland, das Gastland als solches, der Sprache und der schulischen Inhalte. Der Austausch der sogenannten Leistungsklassen am Galabov – Gymnasium hat aber einen anderen, sehr speziellen Geist – den Geist der Selbstinitiative der Schüler, die das ganze Programm zu einer glücklichen, geteilten Zeit macht.

Der Austausch besteht aus zwei Teilen: Deutsche in Bulgarien und Bulgaren in Deutschland. Jeder Teil dauert eine Woche. Eigentlich ist aber die Austauschzeit monatelang, bei einigen sogar jahrelang, da wir Jugendlichen einander ständig schreiben. Besonders für unseren Austausch ist, dass die Organisation von Lehrern und Schülern der deutschen Abteilung unternommen wird. Es wird eine Partnerschule in Deutschland gesucht. Jeder in der bulgarischen Klasse, die einen Austausch macht, bekommt eine Aufgabe. Mithilfe der Lehrer wird ein Programm erstellt, das den Gästen jeden Tag etwas Neues bietet. Einer ist verantwortlich, einen Stadtbummel zu veranstalten. Ein Anderer kümmert sich um Kennenlernspiele, eine Vorbestellung im Restaurant, Plakate für den Empfang der Deutschen Gäste u.s.w.. Zu Hause herrscht auch fieberhafte Vorbereitung. Das Kinderzimmer in Ordnung bringen, Fenster putzen, eine Wand farbig malen – aber wenn alles für den lieben Austauschpartner gemacht wird, macht es Spaß.

Schüleraustausch

Die deutsche Abteilung des Galabov – Gymnasiums macht seit langer Zeit einen Schüleraustausch mit zwei Städten in Deutschland – Immenstadt in Bayern und Pforzheim in Baden-Wüttemberg. Die beiden Städte sind kleiner als Sofia, die Hauptstadt Bulgariens, und die Deutschen, die aus diesen Städten kommen, sind aufgeregt, die große Stadt Sofia zu besichtigen. Während des Aufenthalts in Sofia gehen die Jugendlichen zum Beispiel zusammen Paintball spielen, Kartfahren, shoppen oder einfach zusammen durch die Stadt spazieren. Der Austausch spielt auch die Rolle eines Kulturwechsels. Geschichte, Kunst, Kultur und Umgangsformen unterscheiden sich bei den zwei Völkern sehr voneinander. Die Bulgaren nehmen ein bischen von der Selbstbeherrschung und dem Strukturalismus der Deutschen an, während die Deutschen die Kontaktfreudigkeit und das dynamische Temperament der Bulgaren begreifen.

Unser Schüleraustausch ist viel mehr als das bloße Besuchen einer Schule im Ausland. Er ist eigentlich ein Austausch von Lächeln, Spaß, Denkweisen, schönen Momenten und mehr.

Kalina Damianova

Am 20. März kamen 26 deutsche Schüler zu uns nach Bulgarien. Wir machten alle an diesen Austausch mit und waren, würde ich sagen, alle sehr aufgeregt und voller Vorfreude.

1Mein Partner hieß Linus Hinz und war eigentlich, glaube ich, einer der coolsten Typen in der Gruppe. Das haben auch viele andere Bulgaren gesagt – „Er ist so cool und nett und…“. Ich war außer mir vor Freude, da ich einfach Glück gehabt habe, aber für diese Woche bedeutete es viel Spaß, schöne Momente und Erinnerungen. Und ist das nicht genaue die Idee des Austauschs?

Schon Wochen vor diesem Datum lernten wir uns kennen. Ich weiß nicht wie es bei den Deutschen gewesen war, aber jeder Bulgare hatte eine bestimmte Aufgabe oder etwas, wofür er verantwortlich war. Ich sollte eine Reservation in einem typisch bulgarischen Restaurant machen und alles dabei organisieren. Also, einige Tage vor der Ankunft unserer Gäste habe ich mich darum gekümmert – habe mit meinem Klassenlehren ein Menü erstellt, habe mit den Leuten im Restaurant gesprochen und alle Kleinigkeiten festgestellt… ich kann nicht sagen, dass es für mich zu schwierig gewesen war, aber solche Verantwortungen habe ich als kleineres Kind nie gehabt. Im Wochenprogramm standen auch Dinge wie Paintball und Kartfahren. Dies wurden auch von Schülern organisiert. Wir hatten zwei Ausflüge – einen zu dem Rila-Kloster und einen in die Stadt Plovdiv. Viele sagten jedoch, das Kloster habe, trotz seiner Schönheit, nicht viel zu bieten (außer Geschichte und Kultur) und sei deshalb für Schüler nicht geeignet. Die Fahrt allein war ca. 5 Stunden, und dort verbrachten wir nur 2 Stunden (darunter Essenzeit) und manche sagten, dass es sich nicht lohnte. Das stimmt ja auch meiner Meinung nach, aber ehrlich gesagt, fand ich’s nicht so schlimm. Am zweiten Ausflug konnte ich leider nicht teilnehmen.2Trotzdem freue ich mich sehr, weil mir Linus erzählt hat, dass es ihnen besser gefallen habe als im Kloster.

Picture 020Ach, ich habe es fast vergessen! Am Samstag (der zweite Tag) nahmen wir an einer Stadtrallye teil. Die Idee ist, viele bedeutende Sehenswürdigkeiten zu sehen und dabei bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Z.B. mussten wir die Geburtsdaten von zwei wichtigen Personen (Evlogi und Hristo Georgievi) aufschreiben (die stehen am Eingang der Sofia-Uni). Ich habe bemerkt, wie gut sich Linus in der Großstadt orientiert – fast so gut wie ich, und das in dér Stadt, die ich am besten kenne, wo ich immer gelebt habe – nicht nur so irgendwo. Ich war überrascht, aber später habe ich gedacht: „Das ist aber besser so – ich weiß, dass sogar falls etwas passiert und wir uns nicht finden oder miteinander sprechen könnten, würde er ganz problemlos nach Hause gehen. Nicht dass ich das will, aber so werde ich ein bisschen ruhiger leben…“.

Bei solchen Austauschprogrammen gibt es immer Probleme – und das ist normal – und diesmal war es nicht anders. Einige kamen auf Auseinandersetzungen, einige hatten Probleme mit dem Geld, einige mit der Gesundheit… Trotzdem kann ich mich nur bedanken, dass wir all dies sehr schnell gelöst haben. Naja, ich persönlich hatte gar keine Probleme mit meinem Partner – intelligent und lebenslustig!

Ich kann meine Dankbarkeit nicht ausdrücken, dass ich diese Möglichkeit gehabt habe, ich kann auch alle meine Gedanken nicht in Worte fassen (weder auf Deutsch, noch auf Bulgarisch)! Während des Austauschs, habe ich bemerkt, haben wir Bulgaren nicht nur fremde Kultur und Leute getroffen, die kein Wort Bulgarisch können, sondern haben wir uns so viel besser kennen gelernt und zusammen gearbeitet. Wissen Sie, normalerweise gibt es in jeder Klasse immer irgendwelche Probleme und das akzeptiere ich, aber in dieser Woche habe ich mit anderen Gefühlen, anderen Gedanken, anderen Menschen gelebt und jetzt fühle ich mich viel besser als einer von der Klasse 9e und als einer von dem Austausch mit Immenstadt.

Dian Iliev

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