Unbekannte –> Virtuelle Unterhaltende ->Mitbewohner -> Kameraden-> Freunde
Alle diese Wörter stellen die Entwicklung der Beziehungen mit unseren deutschen Austauschpartnern aus Immenstadt dar.
Trotz aller dieser Etappen unserer Beziehungen, waren wir von Emotionen wie Ungeduld, Aufregung, Tieffreude, Sehnsucht nach Abenteuern von Anfang an überwältigt.
Alles begann am Freitag, den 15.03. mit der Landung des Flugzeuges in Sofia, mit dem unsere Gäste geflogen sind. Das lang erwartete Treffen ging endlich in Erfüllung.
In der folgenden Woche bekamen die deutschen Gäste viel von unserem Land: unvergessliche Momente, Erfahrungen und herzliche Freundschaft. Sie nahmen viele schöne Erinnerungen von Plovdiv und dem Rila Kloster nach Deutschland mit. Aber der Höhepunkt unserer Aufregung war, als wir im Römischen Amphitheater in Plovdiv zusammen tanzten und ein gemeinsames Video drehten, durch das wir für viele in der Nähe laufende Leute zu einer interessanter Attraktion wurden.
Doch durften wir die Schule nicht verpassen. Wir erlebten aber auch da viel Interessantes: Die Deutschen erfuhren von vielen bulgarischen Traditionen und Bräuchen, sowie von typischen Gerichten (indem wir Baniza aßen) und von schönen Orten unseres Land.
Leider verlief diese eine Woche wie ein Augenblick und es kam der Moment der Verabschiedung: Umarmen, Winken, Weinen… die letzten Erinnerungen an den Austausch. Jetzt erwarten wir ungeduldig unseren Flug nach Deutschland, damit wir die Immenstädter nach drei Monaten endlich wiedersehen und unsere gemeinsame Freude wieder kommt!!!
Polina, Raliza, Ivesta, Marta, Velijana, Teodora, Lija (9e)
Was hat unser Schüleraustausch mit Europa zu tun und was bedeutet er für mich?
Was bedeutet Schüleraustausch und was versteht der gegenwärtige Mensch unter Europa? Sind diese zwei Begriffe irgendwie verbunden? Im Wörterbuch lässt sich lesen: Europa ist einer der sieben Kontinente der Erde… Das ist natürlich jedem Europäer bekannt. Aber reicht es? Und warum ist doch Europa heute nicht wie vor hundert Jahren, wenn die Alpen immer noch aufragen oder, wenn die Donau immer noch zu dem im Osten liegenden unruhigen Schwarzen Meer fließt, wenn die Leute dieselbe sind? Etwas veränderte sich und das ist die Idee, eigentlich die Idee, genannt Europa!
Mit der Ankunft der Schüler aus Immenstadt am Flughafen in Sofia vor mehr als einen Monat begann das Abenteuer, genannt Schüleraustausch. Eigentlich hatten wir in dieser einen Woche die Möglichkeit mit den Deutschen Freundschaften zu schließen, unser schönes Land und unsere Lebensweise vorzustellen, Schulerfahrung auszutauschen, die Sprache zu üben – alles, was ein Austausch fordert. Für mich war das ein unvergessliches Erlebnis, das Erinnerungen für das ganze Leben lässt! Aber es bringt nicht nur Folgen für jede einzelne Person, sondern auch hat es viel mit unseren Ländern, sogar mit Europa zu tun.
Europa ist sowohl Deutschland, als auch Bulgarien und noch viele Länder mit gemeinsamen Zielen. Trotz der abwechslungsreichen Geschichte ist die politische und wirtschaftliche Einheit schon vorhanden. Das Schaffen einer Gemeinschaft mit gemeinsamen Werten und Interessen ist der nächste und viel schwierigere Schritt, dessen Verwirklichung nur durch das Kennenlernen anderer Nationen und durch den freien Umgang miteinander erreichbar ist, wozu die Schüleraustausche sehr beitragen.
Englisch ist eine weltweit gesprochene Sprache, Deutsch – die am weitest verbreitete Muttersprache in Europa. Mit ihrem Erlernen als fremde ermöglichen wir nicht nur unseren persönlichen Umgang mit allen anderen, sondern auch indirekt den Umgang zwischen den Nationen und so beweisen wir unser Streben nach einem gemeinsamen Leben mit den anderen.
Dank der offenen Grenzen reisen heutzutage viele Leute, um die anderen Kulturen und Nationen kennen zu lernen. Dabei aber Freunde zu treffen ist selten. Das bietet uns der Schüleraustausch. Wir sagen nicht mehr: „Ich war mal in Deutschland“, wir sagen: „Ich habe Freunde in Deutschland, die so meine Verwandten in der großen europäischen Familie werden!“
Doch jeder gehört zu seiner Nation, die sich durch die unterschiedliche Lebensweise, Mentalität, Prioritäten, Denkweise auszeichnet. Und das nämlich ist unser Schatz! Die Vielfalt bietet Europa die Möglichkeit, das Beste von jeder Nation zu übernehmen und das alles zu vereinen, um den Frieden zu bewahren.
Aber wer ist doch Europa? Wer müsste alle Ideen verwirklichen? Das sind eigentlich wir – die heutigen Kinder und Jugendlichen, die die Zukunft Europas sind. Meiner Einschätzung nach ist das Hauptziel des Schüleraustausches die Möglichkeit zu geben, uns in Europa zu integrieren, die Toleranz zwischen uns noch früh zu schaffen und die Vorurteile zu vernichten! Erfüllen wir das, können wir uns stolz Europäer nennen! In Vielfalt geeint!
Polina 9e
Schüleraustausch und Europa
Vor etwa 2 Monaten fand der erste Teil unseres Schüleraustausches mit deutschen Schülern statt. „Der erste Teil“ klingt vielleicht ein bisschen kompliziert, doch damit meine ich eigentlich nur die erste von insgesamt zwei Wochen, die dafür vorgesehen sind. In der ersten Woche kamen 17 Schüler aus dem Allgauer Städtchen Immenstadt zu uns nach Sofia. Meine Mitschüler und ich spielten dann die Rolle des Gastgebers. Für mich persönlich, sowie vermutlich für die meisten meiner Mitschüler, war es das erste Mal, an so einem Projekt teilzunehmen.
Jetzt, nachdem die Woche schon hinter mir liegt, kann ich nur sagen, dass es sieben sehr schöne und unvergessliche Tage waren und ich wollte, dass die Tage niemals zu Ende gehen. Ich weiß, im Moment höre ich mich bestimmt wie ein kleines Kind an, das über seine Lieblingsüßigkeiten spricht. Doch für mich bedeutet der Schüleraustausch weit mehr als ihr euch denken könnt. Um ehrlich zu sein, habe ich es erst zum Ende gemerkt, wie toll und wichtig mir die Tage mit den deutschen Freunden wirklich waren.
An dieser Stelle möchte ich zuerst meinen Dank aussprechen. Ich möchte allen Lehrern, allen Eltern und auch allen Schülern danken, die zur Verwirklichung des Schüleraustausches so viel beigetragen haben und ein Teil von ihm waren.
Doch mein größter Dank geht vor allem an Europa. Seit dem 1. Januar 2007 ist Bulgarien ein vollständiges Mitglied der EU. Diese Mitgliedschaft gibt Bulgarien so viele Möglichkeiten – auch uns, den bulgarischen Schülern. Wenn ich darüber nachdenke, wie schwer und wie viel Arbeit es für unsere Lehrer war, so ein Projekt zu ermöglichen, wie schwer muss es erst sein, ein EUROPA zu schaffen.
Die Europäische Union hat es ermöglicht, dass die bulgarischen Schüler die Chance bekommen haben, an solchen Projekten teilzunehmen. Dadurch hat für mich Europa eine viel größere Bedeutung als vorher. Europa heißt jetzt für mich auch Freundschaft. Die Freundschaft, die ich mit diesen Kindern geschlossen habe. Eine Freundschaft zwischen Europäern. Denn wir sind Europäer. Wir bauen Brücken. Brücken, die uns verbinden. Brücken, die uns befreunden. Brücken, denen nichts im Wege steht. Entfernungen, Zeiten oder Sprachbarrieren sind für uns keine Hindernisse mehr. Denn wir sind Europäer. Wir alle zusammen sind Europa.
Ivo 9e
Was hat unser Schüleraustausch mit Europa zu tun und was bedeutet er für mich?
“Schüleraustausch“ – klingt es nicht wie “Abenteuer” ? Jedes Mal, wenn ich dieses Wort höre, bin ich aufgeregt. Vielleicht wegen meiner Erinnerungen an den Aufenthalt unserer Gäste aus Immenstadt in meinem Heimatland, oder wegen der künftigen Reise nach Deutschland im Sommer. Deutschland- ein Staat in Mitteleuropa. Seine Geschichte, die großen Städte, die abends grell beleuchtet sind, die Poesie von Goethe, sogar das schaumige Bier- sie sind alle ein Teil dieser Kultur, dieser deutschen Welt.
Unser kleiner Staat liegt auch in Europa. Hier begegnet man aber dem Balkangeist an jeder Ecke. Man fühlt sich, als ob man frei ist, als ob es keine strengen Regeln gibt. Und jetzt geht es nicht um Gesetze, sondern um Mentalität. Unsere deutschen Gäste haben erfahren, dass die Bulgaren ein bisschen anders sind als die Deutschen. Nicht ganz organisiert und pünktlich, aber geistreich, freisinnig, lebensfroh.
Der Austausch war wunderschön. Die Reise nach Plovdiv, als wir im uralten römischen Amphitheater gesungen und getanzt haben, ist unvergesslich. Außerdem haben uns viele in der Schule besucht. Unsere Austauschpartner waren die Attraktion des Gymnasiums, könnte man sagen. Danach, in der Höhle von Ivan Rilski, in der Nähe vom bekanntesten Kloster Blgariens, haben wir ein echtes Abenteuer erlebt, obwohl es regnerisch und unerträglich kalt war. Danach sind wir ins Restaurant gegangen. Unsere Gäste haben typische bulgarische Gerichte probiert. Es hat ihnen geschmeckt- Schopska Salata, Banitsa, Moussaka, kein Schnaps…
Nun war der Abschied gekommen- so schnell, so unmerklich. Alle haben geweint- überall Taschentücher und Tränen. Die einmalige Woche war vergangen. Zum Glück fliegen wir in den Sommerferien nach Deutschland- sodass wir unsere Freunde wiedersehen können. Ich hoffe, dass die Woche in Bayern so schön wie diese in Sofia sein wird
In der Zukunft werde ich vielleicht in Deutschland studieren. Vielleicht werde ich einige Immenstädter an der Uni treffen- wer weiß?
Der Schüleraustausch bleibt für immer in meinem Herzen. Trotz der Verschiedenheiten zwischen Bulgaren und Deutschen bleiben wir alle Freunde. Und das alles, weil wir die Kinder vom Vereinigten Europa sind.
Marta Pantscheva 9e