Die glücklichen Drei: Margarita (3. v. links), Giovanni (hintere Reihe, rechts) und Christian (hintere Reihe, 4. von rechts).
Christian Nikolov:
„Ich kann nicht genug Worte finden, um meine Stimmung in diesem Augenblick zu beschreiben. Trotzdem werde ich es versuchen… Ich sitze auf meinem Tisch und spüre den Wind, der durch das geöffnete Fenster bläst und den Duft von Blumen mit sich bringt. Ich genieße den Moment und habe meinen Kopf von Gedanken geleert. Genau dann erfahre ich, dass ich für ein DAAD-Stipendium ausgewählt wurde. Ein Hauch von Überraschung, Freude, Hoffnung und Wärme fließt in meine Seele.
Ich glaube, dass ich mich zuerst bei Gott und bei meinen Eltern bedanken muss. Sie haben mich immer unterstützt. Mein Vater und meine Mutter, die beide Ärzte sind, und mein kleiner Bruder sind die Ersten, die von dieser wunderbaren Nachricht erfahren haben, und die mich herzlich beglückwünschen. Auch meine Großeltern in Lovetsch sind auch sehr erfreut darüber.
Ich habe großes Glück, aber ich bin auch ein ganz normaler Mensch. Wenn jemand von meinen Hobbys erfahren möchte, würde ich ihm sagen, dass ich mich mit Sport (Schwimmen, Snowboarding u.a.), als auch mit Musik beschäftige. Neben den Freunden spielt auch die Gitarre eine wichtige Rolle in meinem Leben.
Christian Nikolov – DAAD-Stipendiat. Sein Studienziel ist die Verbindung zwischen Ökologie und Technik.
Meinen Studienwunsch habe ich lange überlegt und ich habe hin und her „gesprungen“, bis ich mein Interessse und mein Ziel gefunden habe. Ich wollte Mathematik mit Ökologie zusammenbringen und so hat sich der Studiengang Maschinenbau mit einem Master in Erneuerbaren Energiequellen ergeben. Ich stelle mir mein zukunftiger Beruf so vor: ich bin ein Forscher, der neue Geräte entdeckt, die das Leben auf unserer Planete besser machen.
Meine Zukunft sehe ich zuerst in Deutschland, wo ich eine gute Bildung bekommen kann. Nachdem ich einen Eintritt in die Welt der Entdeckungen und der Ingenieure gemacht habe, als auch Erfahrung gesammelt habe, werde ich hoffentlich auch in der Lage sein, meinem Heimatland zu helfen, indem ich im Bereich der Industrie und der „grünen“ Technologien in Bulgarien arbeite.
Das sieht wie ein Traum aus, aber die Träume sind dafür da: damit man sie verfolgt. Und den ersten Schritt von meinem Traum ist schon reell: ich bekomme ein Stipendium von der Deutschen Akademischen Austauschdienst, damit ich mit meiner Ausbildung anfangen kann und meine Reise beginnen kann.
Für diese völlig einzigartige Chance möchte ich mich herzlich bei dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und bei der ganzen Deutschen Abteilung des Galabov Gymnasiums bedanken. Ich danke herzlich dem Herrn Kruczinna, der mit einer unausschöpfbaren Energie den ganzen Prozess von Anfang an geführt hat und uns so viel unterstützt hat. Frau Tsaneva, Herr Mohr, danke für die Gutachten-Formulare und für Ihren Beistand. Danke auch zu Frau Pompoes und Herr Paetzelt, die mit Herr Kruczinna das Auswahl-Interview geführt haben, Herrn Johrend, der uns ebenfalls unterstützt hat, und auch an Frau Kozhuharova. Ich möchte mich auch zu allen anderen Lehrern der Deutschen Abteilung bedanken, weil sie alle eine große Inspiration für mich gewesen sind.“
Margarita Pancheva:
„Als Giovanni mich anrief, um mir zu mitteilen, dass wir beide als DAAD-Stipendiaten ausgewählt worden sind, glaubte ich es zunächst nicht. Während der 26 Stunden langen Busfahrt von Frankfurt, wo ich gerade den TMS-Test für die Aufnahme eines Medizinstudiums absolviert hatte, nach Sofia mit meinem Sitz verwachsen und psychisch erschöpft, war ich im nächsten Moment von großer Anregung ergriffen. Das war eine doppelte Freude für mich (später dreifache, als ich erfuhr, dass auch Christian für ein Stipendium ausgewählt wurde. Ich möchte all jenen meinen Dank abstatten, die mir auf meinem Weg in die Zukunft auf vielerlei Weise Hilfe leisteten und zu dem Erfolg meiner Bewerbung für das Stipendium beitrugen: meinen Lehrern Herrn Kruczinna, Frau Tsaneva, Herrn Johrend, Frau Andreeva und Frau Kozhuharova, meinen Freunden und Mitschülern Veselina und Giovanni und allen anderen, die mich immer unterstützten, mich begeisterten und an mich glaubten.
Das Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes wird mein Studium der Medizin in Deutschland ermöglichen. Die Entscheidung, Medizin zu studieren, war zunächst nicht völlig zweifelsfrei. Ich habe vielfältige Interessen: neben den Naturwissenschaften habe ich unter anderem eine Vorliebe für Musik, Grafikdesign, bildende Kunst, Literatur, Mythologie, Ethnografie. Am meisten aber fasziniert mich die Biologie und das interessanteste Lebewesen ist für mich der Mensch. Den Körper und den Geist des Menschen möchte ich näher kennenlernen und wegen meiner naturwissenschaftlichen Neigung finde ich, dass Medizin die geeignetste Studienrichtung für mich darstellt.
Ein Medizinstudium eröffnet vielfältige Möglichkeiten. Für die Wahl einer Facharztausbildung habe ich noch viel Zeit, es ist aber sehr wahrscheinlich, dass ich mich für eine Weiterbildung zum Fachärztin der Neurologie entscheide, denn Neurologie finde ich besonders interessant und spannend. Tätigkeit als Arzt oder wissenschaftliche Arbeit in der Forschung – beide Perspektiven sehen für mich sehr anregend aus.
Ich bin begeistert, dass ich meinem Traum einen Schritt näher bin, und erwarte den Beginn meines Studiums mit Ungeduld.“
Als ich am 07. Mai mit der E-Mail-Software meines Handys umzugehen versuchte, dachte ich schon, dass an diesem Tag etwas Wichtiges passieren würde. Ich hatte seit zwei Tagen nervös gedacht, dass wir (Christian, Margarita und ich) bald Briefe über die DAAD-Stipendien bekommen würden. Aber als ich die E-Mail einige Minuten später tatsächlich sah, konnte ich es nicht begreifen.
Meine erste Reaktion war, Boyan, Margarita und Vesselina aus meiner Klasse, sowie meine Mutter und Oma anzurufen. Ich war nicht sicher, wer eigentlich ein Stipendium bekommen hat und genau als ich mit Magi sprach, erfuhr ich aus einer weiteren E-Mail, dass auch sie ausgewählt wurde. Ich war so begeistert, dass ich nicht sitzen konnte und ich umkreiste einfach den Tisch zu Hause. Am nächsten Morgen war ich noch glücklicher, da ich die Nachricht bekam, dass auch Christian ausgewählt wurde.
Bevor ich meine Hobbys und Ziele vorstelle, möchte ich den vielen Menschen danken, die mir geholfen haben. Einerseits bin ich glücklich, dass meine Mutter und Oma mich viel unterstützt haben. Ich will betonen, dass ohne die Hilfe meiner Mitschüler Boyan, Magi, Vessi und Bozhidar das Erhalten eines Stipendiums für mich fast ausgeschlossen war. Sie haben immer geglaubt, dass ich eine erfolgreiche Bewerbung haben würde (besonders wenn ich es nicht begreifen konnte). Ich will aber auch meiner Lehrer danken – Herrn Kruczinna, Herrn Johrend und Frau Eszlinger, die Gutachten für mich geschrieben haben und meinem Essay ihre Zeit gewidmet haben. Des Weiteren will ich Frau Tsaneva, Frau Gyulemetova, Frau Kozhuharova und Herr Mohr danken, die auch mich viel unterstützt und inspiriert haben.
Nochmals will ich betonen, dass ohne die Hilfe der anderen, mein Leben nicht dasselbe sein konnte.
Jetzt möchte ich gerne über meine Ziele berichten. In den vergangenen Jahren glaubte ich immer, dass ich mich mit Wirtschaft und Marketing beschäftigen würde. Das alles veränderte sich aber (Klasse 11). Ich entschied mich dann Jura zu studieren. Als ich in Berlin beim Bundespräsidenten war, wurde es mir klar, dass Berlin die Stadt für mich sein würde – „eine größere Sofia“. Seit Jahren interessiere ich mich für philosophische Fragestellungen und ethische Probleme – die Rhetorik spielt dabei aber auch eine wichtige Rolle. Ich wollte etwas studieren, was diese Kerngebiete enthält, aber zur selben Zeit – etwas, was auch nützlich nicht nur für mich, sondern auch für die Gesellschaft ist.
In der Zukunft will ich Rechtsanwalt werden, wobei ich jetzt nicht sicher bin, wann ich nach Bulgarien zurückkehren werde und ob ich Praktika in Deutschland, Großbritannien oder Bulgarien plane. Ich hoffe, dass ich dabei viel von der menschlichen Seele erfahre und dass sich meine Interessen in der Psychologie immer noch vertiefen – ich glaube, dass das für jedes Studium nützlich ist.
In meiner Freizeit beschäftige ich mich viel mit Projekten und außerschulischen Aktivitäten wie dem Rote Kreuz oder MUN (Model United Nations). Ich plane auch in der Zukunft Zeit für solche Aktivitäten zu finden, weil sie meinen Alltag interessanter machen.
Für mich war das DAAD-Stipendium die letzte Möglichkeit in Deutschland zu studieren – jetzt habe ich einen langen Weg vor mir: 11 Semester Jura in Berlin (und vielleicht eins in Großbritannien).
Mein Traum ist erfüllt und jetzt kann ich meine Zukunft gestalten so, wie ich es will.
Страницата е налична и на: Български