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17.05.2022
„Galabov liest vor“: Bücher vereinen Menschen

Es ist schon eine langjährige Tradition des Schulrats, die Schülerwerke vorzulesen und sie zu genießen. Am 26. März 2022 fand die fünfte Ausgabe von „Galabov liest vor“ statt.

Jedes Jahr wählen wir ein Motto, das unsere Schriftsteller und uns selbst inspiriert. Besonders freuen wird uns über die Gelegenheit, „Galabov liest vor“ in Präsenz zu halten, deshalb lautet das diesjährige Motto „Die Bücher vereinen“.

Zum Beginn der Veranstaltung hielt die Vorsitzende des Schülerrats, Raya Moyankova (11e), eine Rede. Damit hat sie auch noch einmal unser Publikum an die Initiative des diesjährigen „Galabov liest vor“ erinnert: das Geld von dieser Veranstaltung wird für die Ukraine-Kampagne des bulgarischen Roten Kreuzes gespendet. (Bilder: Marinov).

Kurz danach wurden wir unseren Moderatoren vorgestellt, nämlich Dayana Karadzhova (10e) und Vladimir Nanev (11b). Ihre Scherze verschönerten die Atmosphäre und sorgten dafür, dass alle ganz gebannt zuhörten. Als einen kleinen Spoiler werde ich euch vorab mit ihren Eindrücken im Nachgang der Lesung bekannt machen: Dayana wollte noch einmal den ganzen Schulrat grüßen und bewundert die Beteiligten für die Organisation. Sie wünschte den zukünftigen Generationen, dass sie sich von den Werken inspirieren lassen und nie die Hingabe aufgeben, um die Traditionen des Deutschen Gymnasiums lebendig zu halten. Ihr Kollege Vladi thematisierte das Vergnügen, das er gespürt hat. Ihm zufolge war es sehr beeindruckend von der Bühne selbst die Unterstützung aus dem Publikum den Schriftstellern gegenüber zu beobachten.

Vladi und Daya waren nicht die einzigen, die uns an diesem Abend beeindruckt haben. Elena Stoyanova (12e) war die erste, die ihr Werk „How are you?“ vorgelesen hat. Kurz danach folgte der erste Beifall des Abends. Die Autorin selbst sagte dazu: „Dass man seine Poesie mitgeteilt hat, ist sehr persönlich, da man es selbst geschrieben hat. In meinem Fall gab es Nervosität, aber ich habe die Entscheidung getroffen, dass ich es tun möchte, besonders wenn wir den Fakt berücksichtigen, dass dieses Jahr mein letztes Jahr am Galabov-Gymnasium ist. Jetzt kann ich sagen, dass ich keinen Moment verändern würde, da man nichts mit der Rezitation und der positiven Reaktion des Publikums vergleichen kann. Es war zu sehen, was für ein wunderbares Milieu wir am Galabov-Gymnasium geschafft haben. Genau wegen solcher Ereignisse freue ich mich darüber, dass ich ein Teil vom Galabov-Gymnasium bin. Die Literatur ist ein sehr wichtiges Ding, und zwar nicht nur in dem Schulkontext, sondern auch in dem Kontext der freien Gedankenäußerung. Sie zeigt, wie man die Welt wahrnimmt. Deshalb bin ich der Meinung, dass es besonders wichtig ist, dass wir solche Anlässe haben, unseren Emotionen eine Stimme zu geben.“

Obwohl die nächste Autorin Mina Gergova nicht anwesend war, verhinderte das nicht, dass wir ihr Gedicht „Ich will nur deine Seele“ (in Bulgarisch: „Искам те само по душа“), vorgelesen von unserer Moderatorin Dayana Karadzova, genießen konnten.

Danach verzückte Anna Hadjistoytcheva (12d) das Publikum mit ihrem Gedicht „Für immer unpassend“ (auf Bulgarisch: „Все тъй неподходяща“).

Nach all diesen wunderschönen Autorinnen und Vorlesenden kam Stojan Andreev auf die Bühne und beeindruckte uns alle mit seinem Gedicht „Frei“ (auf Bulgarisch: „Свободен“).

Manche von unseren jungen Autoren bevorzugten es, anonym zu bleiben. Das ist natürlich kein Problem, um mit ihrem Werk das Publikum zu erreichen. Es ist eben eine Sache, mit dem Blatt Papier, dem Kugelschreiber und der Inspiration allein zu sein und eine ganz andere, das Werk vor dem Publikum im Präsenz vorzutragen. Genau dafür sind die Mitglieder des Schulrats immer da. Wie ihr auf den nächsten Fotos sehen werdet, lesen sie Gedichte von anonymen Autoren mit großem Enthusiasmus, Gefühlen und in steter Sorge um die Übermittlung der Kunst.

Konstantin Cherganov (11e) teilt mit dem Publikum von „Galabov liest vor“ das Gedicht „My Dark Vanessa“ von einem/er anonymen Autor/in.

Nachdem Stefan Stefanov (12d) das Gedicht „Ohne Titel“ (auf Bulgarisch: „Без заглавие”) von einem/er anonymen Autor/in vorgelesen hat, beteiligte sich an der Veranstaltung Yana Dramova als Vorleserin des anonymen Gedichts „Bitter“.


Stellt euch vor, dass ihr während der Lesung im Peroto ward oder falls ihr Teil unseres Publikums ward, erinnert euch an die Pause, die in der Veranstaltungshälfte gelaufen ist. Zwar ist die Poesie Nahrung für die Seele, unser Bauch brauchte jedoch etwas mit mehr Zucker, nämlich die Kekse, die die Freiwilligen von dem bulgarischen Roten Kreuz für „Galabov liest vor“ zubereitet haben.
Nach unserer Pause richteten wir unser Interesse wieder auf die Werke unserer Freunde, bekannter und unbekannter Autoren vom Galabov-Gymnasium. Das konnte man an den Beifallsstürmen sehen, die nach der zweiten Lesung von Yana Dramova (dieses Mal mit ihrem eigenen Gedicht „Existiere oder träume“ (auf Bulgarisch: „Съществувай или сънувай”)) das Peroto erfüllten.

Sodann betrat Magdalena Babacheva (11g) die Szene, die auch unter ihrem künstlerischen Namen Len Algara (auf Bulgarisch: Лен Алгара) bekannt ist. Sie teilte mit dem Publikum ihr Gedicht „Sechster Sinn“ (auf Bulgarisch: „Шесто чувство“). Ich habe mich besonders darüber gewundert, woher ihr Künstlername stammt, fand ihre Geschichte beeindruckend und möchte euch das nicht vorenthalten: Magi hat sich von dem altbulgarischen Name „Algara“ (zu Deutsch „gewünscht“) inspirieren lassen. Ich weiß nicht, ob die anderen von dem Publikum mir zustimmen werden, aber ich habe mir definitiv gewünscht, mehr Werke von dieser jungen Autorin zu hören.

Unsere nächste Autorin heißt Inna Dimitrova (11e). Mit ihrem Werk „Es war vor so langer Zeit“ (auf Bulgarisch: „Толкова отдавна беше“) hat sie schnell die Herzen aller Anwesenden gewonnen. Uns hat Inna erzählt, dass sie sich darüber freut, ihren größten Traum zu verwirklichen und nämlich ihr Werk mit einem breiten Publikum zu teilen. Sie sagte: „Es hat mit gefallen, dass ich eine innere Verbindung mit den Beteiligten gespürt habe. Während sie ihre Werke vorlasen, habe ich intuitiv verstanden, dass wir etwas Gemeinsames haben. Was ich in meinem Gedicht geschrieben habe, wurde Wirklichkeit, weil ich Flügel bekam, meine Ängste zu überwinden.“

Nachdem Vladimir Nanev mit Magdalena Ivanovas Gedicht „How much I loved you“ das Publikum beeindruckt hat, betrat die Szene Andrea Bakalova, die mit uns ihre Fabel „Der Ritter und das Kamel“ (auf Bulgarisch: „Рицаря и камилата”) geteilt hat. Sie hat uns zum Nachdenken über uns selbst als Menschen gebracht und darüber, welchen Einfluss wir haben und welche Entscheidungen wir treffen.


Das nächste Gedicht „Unerwiderte Liebe“ (auf Bulgarisch: „Несподелена любов“) ordnen wir einem anonymen Autor zu, trotzdem hoffen wir, dass er oder sie glücklich darüber ist, dass wir sein/ihr Werk ebenfalls genossen haben.

Unser vorletzter Autor heißt Kamen Hristov (11). An „Galabov liest vor“ nahm er mit seinem wunderschönen Werk „Gezählte Tage“ (auf Bulgarisch: „Броени дни“) teil, das von Magdalena Babacheva vorgelesen wurde.

Den krönenden Abschluss bot die einmalige Ana Terzieva (11е), die mit dem Publikum nicht nur ein Stück ihrer Kunst geteilt hat, sondern einen ganzen literarischen Zyklus namens „Wiedergeboren“.

Zum Schluss will ich meinen Kameraden vom Schülerrat danken, mit denen es immer Spaß macht, Veranstaltungen zu organisieren und damit zu etwas Gutem beizutragen. Darüber hinaus wollen wir unseren tolle Moderatoren und allen Autoren, ob anonym oder namentlich erwähnt, für ihre Beteiligung bedanken. Außerdem äußern wir unseren Dank Herrn Marinov gegenüber für die wunderschönen Fotos. Ohne sie wären wir nicht in der Lage, unsere Emotionen von „Galabov liest vor“ mit denjenigen zu teilen, die die diesjährige Ausgabe verpasst haben. Für die anderen hoffen wir, dass diese Fotos sie immer an ihre eigenen Erlebnisse bei der diesjährigen Lesung erinnern werden.

Eine Reportage von: Venelina Bodurova, 11d