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01.04.2022
Maschinenbau hautnah erleben beim MINT-EC-Camp

Zwei DSD-Schüler konnten bei einem Praktikum in Deutschland wertvolle Erfahrungen sammeln.

Angefangen hat alles damit, dass Herr Krause und Herr Hepfer zwei Personen aus unserer Klasse die Möglichkeit gaben, am MINT-EC-Camp teilzunehmen, das von der BTU Cottbus-Senftenberg koordiniert worden ist. Am Ende des Schuljahres 2021 hatte ich keine Ahnung, dass ich an diesem Schulprojekt teilnehmen würde. Nach dem Interview mit Herrn Hepfer mussten wir ein Anschreiben schreiben, danach begann unser Abenteuer!

17. Oktober 2021. Das Camp begann, als sich die gesamte Gruppe auf dem Campus in Cottbus versammelte. Mein Klassenkamerad Dimitar und ich waren die einzigen Ausländer, die anderen Jugendlichen kamen aus ganz Deutschland. Wir blieben in den Studentenwohnheimen, was uns half, uns besser an die Situation und uns an das Studentenleben in Deutschland zu gewöhnen. (Fotos: Stefana Vasileva)

Der erste Tag war ein Einführungstag und stellte das Programm für die folgenden Tage vor. Es war ein sehr arbeitsreicher Tag – wir haben viele Professoren und Leute, die an der Universität arbeiten, kennengelernt. Wir hatten 2 Vorlesungen über das Skizzieren von Hand und am Computer mit Hilfe eines 3D-Konstruktionsprogramms. Eines der interessantesten Dinge war, dass das elektronische Projekt auf einem 3D-Drucker gebaut wurde. So hat jeder die Projekte in der Hand, nicht nur ein Foto.

Da die Hauptthemen des Camps Flugzeugbau und Maschinenbau waren, lernten wir jeden Tag durch theoretische Vorträge zum richtigen Zeitpunkt und mit der richtigen Ausrüstung die verschiedenen Details kennen. So besuchten wir am zweiten Tag ein Kabinett mit mehreren Elektronenmikroskopen, die verschiedene Metallteile untersuchen. Kurz darauf unternahmen wir Experimente zu Schwingungen und optischer Technik – GOM-Messungen. Die mit einer Kamera in jeder Ecke des Objekts aufgenommenen Fotos wurden von einem Computerprogramm verarbeitet und in einem dreidimensionalen elektronischen Bild angezeigt. Auch ein Laserscanner half. Zum Abschluss des Tages gab es noch eine Grillparty mit Uni-Studenten, die unsere neugierigen Fragen freundlich beantworteten.

Mittwoch, 20. Oktober, nach 3 Tagen gemeinsamen Essens, Reisens und Schlafens wurde unsere Jugendgruppe sehr gut miteinander vertraut. Als Bulgaren haben wir viele neue faszinierende Dinge über deutsche Traditionen und den Alltag gelernt. An diesem Tag sind wir in die Welt von 3D und Virtual Reality (VR) eingestiegen und haben es geschafft, sie durch das Betreten eines speziellen Projektionsraums zu „fühlen“. Wir haben uns ein Turbinenprojekt mit 3D-Brillen angeschaut. Am Nachmittag arbeiteten wir an einem Experiment mit Haushaltsmaterialien. Dessen Ziel war es, die Verbrennungsarbeit in Flugzeugtriebwerken darzustellen.

Der vierte Tag des Camps fand hauptsächlich außerhalb von Cottbus statt – wir besuchten das DLR-Institut Triebwerksakustik, wo wir auch First-Person-Vorträge von verschiedenen Spezialisten auf diesem Gebiet wahrnahmen. Kurz darauf befanden wir uns auf dem Territorium des kleinen Segelflugplatzes in Bronkow.

Der letzte Tag war neben der Verabschiedung auch ein Tag der Vorstellung unserer Projekte. Projekte? Welche Projekte werden Sie sich jetzt fragen… Kaum an der Universität angekommen, haben wir uns in Viererteams aufgeteilt und jedes Team hatte die Aufgabe, eine Woche lang relevante Informationen zu einem eigenen Thema zu sammeln. Schließlich musste ein Poster in Form einer Mindmap erstellt werden. Jede Gruppe präsentierte es den anderen Schülern, Lehrern und Organisatoren.

Als Geschenk erhielten wir die betreffenden 3D-Figuren, die wir am ersten Tag gestalteten sowie eine Urkunde für unsere Teilnahme am Projekt.

Ich kann nicht leugnen, dass ich nach diesem gemeinsamen Projekt die einmalige Chance bekommen habe, Deutschland und seine Bildungssysteme neu zu entdecken. Die Organisation, die Leute und die Atmosphäre waren so gut, um mich wie zu Hause zu fühlen und gleichzeitig eine ganz neue Welt kennenzulernen. Alle Spezialisten, die ich dort kannte, motivierten mich, mich weiterzubilden und mein berufliches Denken weiterzuentwickeln. Jeder Organisator hat mir geholfen, das Beste aus dieser Bildungsreise herauszuholen. Jeder Student wurde zu meinem Freund, den ich in Zukunft immer wieder besuchen werde und der mir gerne von seiner reichen Kultur erzählt.

Eine Reportage von Stefana Vasileva, 12zh

Und wenn ihr nun Interesse bekommen habt, selbst an einem Schnupperstudium in Deutschland im kommenden Sommer teilzunehmen, dann recherchiert doch einfach im Netz nach Möglichkeiten. Eure deutschen Lehrkräfte stehen euch dabei mit Rat und Tat zur Seite.