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05.11.2018
Studienfahrt nach Italien: Meeresbiologie hautnah erleben

Zusammen mit Herrn Hepfer war eine Gruppe unserer Elfer in Italien, um vor Ort zu forschen. Herausgekommen ist ein langer Reisebericht über Italiener, bulgarische Pünktlichkeit und natürlich Meeresbiologie.

Tag 1 der Studienfahrt nach Italien

Jede Reise nach fernen, unbekannten Ländern beginnt mit einem Flug. Oder im Falle von denen, die noch größere Abenteurer sind als wir – auf dem Rücken eines Kamels. Da mich aber niemand zu glauben zwingen kann, dass größere Abenteurer als wir überhaupt existieren und wir nämlich die Reise über den Wolken gewählt haben, ist meiner Meinung nach die Geschichte mit den Kamelen eine unüberprüfbare Legende. Man kann auch darüber diskutieren, ob der Anfangspunkt nicht irgendwo zwischen dem Packen der Koffer und dem organisatorischen Teil mit dem Buchen der Tickets liegt, der ein Jahr lang gedauert hat, aber ich glaube, dass sich niemand von uns sich an diese peinlichen, erwartungsvollen Augenblicke erinnern möchte, in denen unser einziger Trost die Flossen und der Schnorchel waren. Beginnen wir also mit dem echten Anfangspunkt: dem Flughafen.


Nachdem wir uns mit einer kleinen Verspätung am Flughafen getroffen hatten (ich glaube, dass sogar die deutsche Pünktlichkeit es uns verzeihen könnte, mit all dem Stress aufgrund unserer Referate, die wir schon Monate vor der Reise vorbereitet haben), haben wir mit unseren Papieren bewiesen, dass wir fleißige junge Leute sind, die mit Terrorismus nichts zu tun haben. Mit Ausnahme von mir offensichtlich, der Ärmsten, der gesagt wurde, dass eines meiner originalen Papiere eine Kopie war. Nachdem ich der Zollbeamtin sorgfältig erklärt hatte, dass ich keinen Grund hatte, diese Papiere zu fälschen, und sie eine Bestätigung dafür von meinen Eltern bekommen hatte, konnten wir endlich mit noch einer kleinen Verspätung weitergehen. Zum Glück wies auch das bulgarische Flugzeug keine große Lust daran auf, sich zu beeilen und wir, trotz unserer besten Bemühungen, den Flug zu verpassen, hatten noch einige Minuten im Warten zu verbringen, die mit Erlernen von Italienischem erfüllt waren. Mi sono perso – ich bin verloren, mi sento ubriaco – ich fühle mich betrunken – ich habe nur das Wichtigste im Hinterkopf behalten.

Der eigentliche Flug schien uns allen echt kurz. Wir haben uns noch nicht alle unsere Erwartungen für die zukünftige Reise einander anvertraut, als es schon Zeit auszusteigen war. Benvenuti in Italia, sagten nicht nur die Tabellen, sondern auch die ganze Atmosphäre. Der Name des Fahrers unseres kleinen Busses, der uns zu Marina del Cantone transportieren sollte, war natürlich Luccio – nur im Falle, dass wir noch nicht sicher waren, in welchem Land wir uns befanden. Durch die ganze Fahrt zu unserem kleinen Dorf klebten wir an den Fenstern, um uns Neapel anzuschauen. Es war ein bisschen hoffnungslos, weil die absolute Dunkelheit der Nacht herrschte, und alles, was wir feststellen konnten, war, dass Neapel auf einer seltsamen Weise all den umherstreuenden Lichtern der großen Stadt, all dem Chaos unseres Sofias ähnelte. Es ist kein angenehmes Gefühl, neugierig zu sein und keine Befriedigung der Neugierde zu finden. Noch unangenehmer war aber das Gefühl in unseren Magen, als wir die Geschwindigkeit des Busses auf diesem unglaublich engen Weg durch das Gebirge spürten. Es schien, der Platz zwischen dem Felsen auf der einen Seite und dem Abgrund auf der anderen war nicht genug für einen einzigen Bus, dennoch hat der Fahrer diese physische Wahrheit offensichtlich nicht bemerkt, denn er hielt es für nicht besonders wichtig, die Geschwindigkeit zu vermindern, wenn er an einem anderen Bus vorbeifahren sollte. Eins haben wir noch an diesem ersten Abend gelernt: jedes Mal vor dem Überqueren einer italienischen Straße, sich immer zu bekreuzigen.

Zum Glück sind wir lebendig angekommen. Von Luccio haben wir uns verabschiedet, aber andere Italiener sind gekommen, um ihn zu ersetzen: Livio und sein Bruder Antonio, die am Laden unseres Campingdorfes arbeiteten, und die Italienerin… Svetla. Ja. Das war eine Überraschung für uns alle, die wir uns ihr höflich auf Englisch vorgestellt haben. Zumindest waren wir schon ruhiger, dass unsere Kenntnisse im Italienischen für eine Weile unbrauchbar bleiben sollten, weil wir schon eine bekannte Bulgarin von Vratza im Komplex hatten. Wir haben einen raschen Blick auf unsere Bungalows geworfen, wir, die sieben Mädchen, die die zwei Zimmer eines Bungalows teilen sollten, haben schnell festgestellt, dass es nicht genügenden Platz sogar für all unsere Koffer gab – zum Glück waren die meisten von uns mit einem Handgepäck gereist – und nach dem ersten Schock bei dem Gedanken, dass da drinnen keine Luft zur Verfügung steht, sind wir in der Nacht ausgegangen, um mit den Italienern und Svetla spazieren zu gehen. Es war eine wunderschöne Nacht: im Himmel haben wir seltsame, sich bewegende Lichter bemerkt, aber unsere beste Vermutung zu ihrer Auskunft war, dass sie als ein Vorzeichen für unsere schöne Studienfahrt geschickt waren. Am Strand haben einige von uns kleine Steinchen ins Wasser geworfen, einige haben sich mit Livio und seinem Bruder unterhalten, andere waren damit beschäftigt, wichtige Informationen über Italien von Svetla zu bekommen und einige haben einfach mit versonnenem Blick das Meer beschaut. Die Müdigkeit von der Reise ist aber schnell zu uns gekommen und wir waren gezwungen, den Italienern eine gute Nacht zu wünschen und ins Bett zu gehen. Ja, ins Bett. Niemand hat etwas vom Schlafen gesagt. Es gab natürlich einen oder zwei unter uns, die sich ausruhen wollten, deswegen haben wir, die anderen, ihnen großzügig einen Raum zum Schlafen freigelassen. Unsere ersten Gedanken, dass es unmöglich für vier Menschen wäre, ein solches kleines Zimmer zu teilen, waren sofort widerlegt, als sieben Leute es sich bequem im Zimmer mit den vier Betten gemacht haben, um einander wach zu halten. Natürlich – man dufte vor July morning die Augen nicht einmal schließen.

In Gesprächen über Italien und Italiener haben wir den größten Teil der Nacht verbracht. Die Hälfte von uns fand diese Unterhaltungen ein sehr gutes Schlafmittel, aber die restlichen sind stolz auf uns selbst hinausgegangen zum Strand, auf den Meereshorizont starrend, um die aufgehende Sonne zu betrachten. Wir standen da und warteten. Und warteten. Und dann hat jemand von uns die kluge Vermutung laut gesagt, dass vielleicht hier, in diesem Teil Italiens, das Meer sich nicht östlich wie in Bulgarien befindet, das heißt, wir sollten relativ lange warten, bis wir eine vom Westen aufgehende Sonne sehen. Das macht nichts. Wir waren da, bereit für July morning, das war das Wichtigste. So waren wir nicht echt enttäuscht, als wir wieder zu Bett gegangen sind, dieses Mal ein echtes Schlafen zu genießen, das uns genug Kraft für unseren zweiten Tag in Italien geben sollte.

Adelina Hristova

Tag 2 der Studienfahrt nach Italien

Nachdem einige wegen dem July morning ungefähr 3 Stunden geschlafen haben, (ich nicht, ich konnte einfach nicht vom Bett aufstehen, obwohl sie versucht haben mich zu wecken) sind wir frühstücken gegangen. Wir sind zum Café des Komplexes gegangen und haben warme Croissants mit Schokolade gegessen. Sie wurden vor Ort gemacht und haben wunderbar geschmeckt. Neben dem Essen haben wir ein paar organisatorische Sachen besprochen. Da es unser freier Tag war, wollten wir die typisch italienische Küste kennen lernen. Nedelya, die am besten orientierte und am enthusiastischsten eingestellte, erkundigte sich wann es einen Bus in die nächste Stadt gibt. Marina del Cantone ist leider ein kleines Dörfchen und einen Bus fuhr nur alle zwei Stunden. Deswegen, bis es Zeit zum Bus war, gingen wir zum Strand. Es war höchst angenehm, dass wir ein Ministrändchen genau am Campingplatz hatten – man musste nur wenige äußerst steile Treppen nach unten gehen und man war schon dort… Und dort war es irgendwie himmlisch. Vielleicht ist es meine Liebe zum Meer, vielleicht auch nicht. Man spürte den Sonnenschein auf der Haut, das Salz in der Luft, das kalte Wasser auf den Füßen und den harten Felsen darunter. Wir gingen schnell ins Wasser, sind geschwommen, haben gelacht, sind aus den aus dem Wasser ragenden Steinen gesprungen, haben uns an den Felsen geschnitten und Narben davon als Erinnerung bekommen.


Circa 20 Minuten vor dem Bus stellte jemand fest, dass wir weniger als eine halbe Stunde hatten. Niemals in meinem Leben bin ich Treppen schneller hochgerannt, habe schneller geduscht oder mich schneller umgezogen. In dem Mädchenbungalow waren wir 7 Personen und hatten 2 Bäder zur Verfügung. Man kann sich vorstellen, wie wir gerast sind. Endlich war ich fertig, ich bin nach oben gelaufen und da war der Bus. Ich bin eingestiegen, aber Kami und Mimi fehlten noch. Wir konnten den Fahrer leider nicht überzeugen, dass wir auf sie warten müssen, und er ist ohne sie losgefahren. Hier ist vielleicht der richtige Zeitpunkt zu erwähnen, wie italienische Fahrer sind. Alles in einem – ich würde niemandem raten, mit einem italienischem Bus zu fahren. Der ganze Weg war nur Kurven, die Straße war wahnsinnig schmal und alle fuhren so schnell, dass sie an jeder Kurve hupen mussten, damit kein Unfall passiert.

In Sant Agata sind wir nach ungefähr einer Stunde angekommen. Wir haben die Kathedrale gesehen, die wunderschön war. Wir haben auch in einem typisch italienischen Restaurant gegessen, wo alle verschiedene Pastagerichte bestellten, damit alle alles probieren konnten. In Sant Agata haben wir auch Einheimische getroffen, die uns ein bisschen über das Städtchen erzählt haben und uns angewiesen haben. Dieser Ort ist nicht von Touristen „erobert“ und man konnte die italienische Kultur, Architektur und Lebensweise betrachten und genießen. Wir haben auch eine Gelateria gefunden – das beste Eis, das ich je gegessen habe. Sie liegt genau am Platz vor der Kathedrale.

Am Abend haben wir im Restaurant vom Institut gegessen – wieder Pasta oder Pizza. Alles hat wunderbar geschmeckt und wir hatten eine tolle Zeit zusammen, indem beide Gruppen von ihren Abenteuern erzählten.

Snejina Ilieva

Tag 3 der Studienfahrt nach Italien

Diese Nacht habe ich wie ein Baby geschlafen. Vielleicht war das dank der himmlischen Ruhe, die in Marina del Cantone herrschte – das leise, ätherische Spielen der Grillen, die schläfrige Luft des Mittelmeers, die nach verschiedensten Kräutern duftete, das behagliche Flüstern der Bäume, die sich untereinander uralte Geheimnisse mitteilten, Geheimnisse, die dem Menschen nimmer bekannt würden… Oder war es wegen des 20km langen Laufens gestern, denn als ich erwachte, spürte ich den enormen Muskelkater und es war noch der Anfang.

Es war 8.30 Uhr und obwohl wir um 9 in dem Labor sein sollten (Jusi (unser Praktikumsleiter) sagte es ganz explizit), schliefen die meisten noch. „Aber natürlich reichen uns 20 Minuten, um alles vorzubereiten, die Ausrüstung fertig zu machen, umzuziehen, Frühstück…“- Bulgarische Logik. Die Sonne schien hell, jedoch sanft, heiter und während ich das türkisfarbene Wasser des Meeres, durchzogen von Dutzenden weißen Booten, verzaubert betrachtete, überlegte ich, dass es kein Wunder war, dass Italien das Zentrum des größten Imperiums der Geschichte gewesen war. An ein bestimmtes Wort erinnere ich mich – Paradies!

Nach dem Spaziergang war das Frühstück oben in der Cafeteria…Ach, diese Croissants!!! Während ich das dritte Croissant mit Schokolade aß, wurde mir gesagt, dass ich in 20 Minuten meinen Vortrag, den ich seit einer Woche nicht wiederholt hatte, infolgedessen ich fast alles vergessen hatte, vorstellen soll. „Kein Problem“ lautete meine Antwort, wobei ich mich an dem leckeren Croissant verschluckt habe, „Kein Problem“!

Kein Problem war es nicht, ein Problem war es auch nicht. Diese Präsentation werde ich mir für immer merken – Flipflops, Tank top, Shorts, meine Kleidung war sogar besser als die Jeans von Steve Jobs. Das Interessanteste war aber das berühmte Labor.

Als Herr Hepfer uns über das Labor erzählt hat, habe ich gedacht, dass wir in einem weißen Labor, mit weißen Mänteln, mit high tech Ausrüstung arbeiten werden. Hm, nein! Es war ein großes Zelt und Jusi war fast immer in Badekleidung, wie die Praktikantinnen, wie wir! Außerordentlich und deshalb so wunderbar war alles.

Nach unseren Vorträgen folgten zwei zweistündige Präsentationen von Jusi. Trotz ihrer Dauer, waren sie äußerst Interessant und besonders gut vorgestellt. Unser heutiges Thema war „Das Mittelmeer und seine Bewohner“. Nach diesen Präsentationen kam das Spannendste – wir mussten selber einige lebendige Exponate fangen. Meine Gruppe sollte mit einem Netz Fische fangen, eine verdammt schwierige Aufgabe. In den zwei Stunden wo ich um die Felsen herumgeschwommen bin, gelang es mir nur ein kleines Fischchen zu fangen. Einer ist besser als keiner und ich war so stolz, als ob der Papst mir gratuliert hatte.

In dem Labor zurück haben wir uns die gefangenen Tiere mit einer Kamera näher angeschaut. Seegurken, Fische, Krebse… Jusi hat uns alles ganz explizit und deutlich erklärt – den Aufbau, verschiedene Lebensprozesse.

Nun war es schon Feierabend. Ein kurzer (2 Stunden) Spaziergang durch die wunderschönen, mittelalterlichen, märchenhaften Gassen von Nerrano. Reife Aprikosen essen, Mozzarella mit Tomaten, Pizza am Strand, Gelato in dem Café, das ruhige Meer in Mondlicht anschauen…Paradies!

Dimitar Petkov

Tag 4 der Studienfahrt nach Italien

Nach dem ersten Schnorcheln gestern waren wir alle neugierig und aufgeregt wieder ins Wasser zu springen. Mit einer kleinen bulgarischen Verspätung waren wir alle fit und fertig direkt zum Strand zu gehen – das Programm war aber anders.

Jusy (unserer Meeresbiologie Lehrer aus Österreich) hat ein großes Gefäß mitgebracht, voll mit Meereswasser und ein bisschen Posidonia. Heute werden wir mikroskopieren! Wir sind in das „Labor“ gegangen, wo die Tische mit den Mikroskopen waren. (Ein echtes Zimmer oder Labor war es nicht, da es kein geschlossener Raum war, sondern ein Vordach – draußen an der frischen Luft) Jeder bekam ein Mikroskop, nahm ein bisschen Wasser mit Plankton in einer Pipette und mikroskopierte das kleine Tierchen. Wir sollten aufpassen, dass es genug frisches Wasser hat und dass wir nicht ständig die Lampe an haben, so dass es nicht stirbt. Dann zeichneten wir das Tierchen ab und versuchten dessen Tierstamm und Tierklasse mit Hilfe eines dicken Buchs zu bestimmen. So ist unserer Vormittag verlaufen – mikroskopieren, zeichnen, suchen.

Dann hatten wir Mittagessen – Pizza wie immer 😊

Nach dem Mittagessen haben wir zwei Referate gehört. Snejina hat über die Haie gesprochen und Teodor über die Parasiten. Nachdem alle Fragen beantwortet waren, machten wir uns auf den Weg zur anderen Bucht. Da gab es panoramische Blicke und einen kleinen Strand. Wir haben 2 Stunden geschnorchelt – sorgfältig haben wir die festsitzenden Meerestiere am Fels betrachtet und auch einen kleinen Oktopoden. Wir haben den Druckausgleich geübt, so dass wir tiefer tauchen können und Kami hat einen Seestern gefunden und von dem Boden nach oben gebracht.

Nach dem langen Schwimmen war uns allen kalt. Wir machten uns auf den Weg zurück zu den Bungalos. Manche haben gekocht, andere haben das Fußballspiel zwischen England und Kolumbien zugeschaut und Natali und Teodor waren mit Herrn Hepfer beim Nachttauchen.

Nedelya Syarova

Tag 5 der Studienfahrt nach Italien

Mittwoch war unser fünfter Tag in Marina del Cantone. Wir hatten eine Bootstour in der Umgebung geplant, deshalb sollten wir uns alle ganz pünktlich bei dem Treffpunkt sammeln, was nicht so leicht für unsere Gruppe war. Die Fahrt mit dem Boot war sehr spannend und angenehm, ich würde so etwas empfehlen, denn das Erlebnis ist einfach einmalig. Wir haben den ganzen Tag geschnorchelt, nur diesmal im offenen Meer. Die Lehrer haben auf uns aufgepasst, damit niemand verloren ging, während wir die Unterwasserwelt angeguckt haben. Ein Mädchen von der Gruppe hat sogar einen Seestern gefunden und ein anderes einen Drachenkopf. Die Erfahrung, die wir gesammelt haben, war absolut einzigartig. Die Gruppenmitglieder haben viel näher zueinander gefunden, denn wir haben unsere bisherigen Freundschaften bekräftigt.

Am Nachmittag hatten wir Freizeit wie immer. Einige sind nach Sorrento gefahren, einige haben einen Spaziergang zur anderen Bucht gemacht und die restlichen sind in Marina del Cantone geblieben. Am Abend waren die letzte Präsentationen von unserer Seite. Das bedeutete auch, dass niemand mehr nachts sein Referat wiederholen musste. Also, Schluss mit dem Stress, Anfang mit dem Spaß. 😀 Nachdem wir uns gut erholt und eine große Portion Pasta gegessen haben, war es Zeit zum Nachtschnorcheln. Es gab nicht zu viele Freiwillige dafür, weil wir einfach müde waren, aber ich und noch Teodor haben uns dieses Erlebnis geleistet. Nachts im Meer zu schnorcheln, das kann nicht jeden Tag passieren, deshalb sage ich fest: Wenn du diese Möglichkeit hast, mach es! Die Unterwasserwelt ist total verschieden, sogar die Fische benehmen sich anders. Es besteht auch die Möglichkeit das Meeresboden detaillierter anzuschauen, weil alle am Tag schwimmen bevorzugen, während es nachts niemanden gibt. Die Ruhe, die Unbeweglichkeit – es ist als ob man ein anderes Meer beobachtet. Obwohl das Wasser kälter wegen dem Fehlen der Sonne schien, lohnte es sich das zu machen.

Diese Studienfahrt hat mir und der ganzen Gruppe unendlich viele unauslöschliche Erinnerungen gebracht, deshalb werde ich sie nie vergessen (und nicht nur wegen den Fotos). Wenn ich die Chance und die Möglichkeit hätte, würde ich sicherlich so etwas noch einmal tun.

Natalia Petrova

Tag 6 der Studienfahrt nach Italien

Donnerstag war unser sechster Tag in Marina del Cantone. Wir waren schon mit allen Referaten fertig und deshalb wurde es für diesen Tag geplant, dass wir zu der benachbarten Bucht gehen. Was nicht erwartet war, dass Jusy (unser Meeresbiologieleiter) nicht scherzte, wenn er sagte, dass es eine 2-stündige Wanderung sei. Wir haben früh die Reise begonnen aufgrund unser sich immer verbesserten Pünktlichkeit. Beladen mit drei 1,5 Liter Wasserflaschen pro Person und Schnorchelausrüstung waren wir auf dem typisch steilen und schmalen italienischen Weg durch das Gebirge. Damit wir nicht nur im Wasser plätscherten, wurden uns Bilder von verschiedenen Pflanzen gegeben mit der Anweisung, dass wir sie suchen sollen. Als wir die Bucht erreichten, sollten wir kurz über unsere Pflanzen den anderen berichten, zwischen denen es auch sehr nützliche gab, wie z.B. die wichtigste Zutat des Tequila. An der Bucht haben wir fast den ganzen Tag mit schwimmen und tauchen verbraucht und fast alle „Unterwasserlandschaften“ beobachtet, über die wir etwas gelernt hatten. Was Merkwürdiges war auch die kleine Höhle unter Wasser, durch die manche von uns geschwommen sind, da sie sehr kurz war. Außerdem hat uns Jussi bewiesen, dass er ein echter Taucher ist, als er eine Tiefe von 16 Metern erreichte. Allgemein war das ein sehr schöner Tag und eine gute Zusammenfassung von allem was in den vorigen Tage besprochen wurde. Wir hatten die Möglichkeit zu sehen und zu verstehen wie Pflanzen, Fische, andere Tiere und sogar der Meeresboden miteinander verknüpft sind. Ich war erstaunt davon zu erfahren, wie wichtig so etwas wie Seegras z.B. für das Ökosystem ist und was für Schäden die Menschen jeden Tag verursachen.


Der Rückkehr nach unserer Bucht war sogar noch anstrengender, da wir in der Hitze den Berg besteigen mussten. Wir haben es aber geschafft und uns danach mit einem schönen und prächtigen Abendessen für die Anstrengungen am Strand belohnt, wo wir den restlichen Abend verbracht haben.

Diese Studienfahrt wird bestimmt niemand aus der Gruppe so schnell vergessen, nicht nur weil wir viel Spaß hatten, sondern auch weil wir viel über unsere Umwelt gelernt haben und ich bin sicher, dass jeder von uns so etwas in der Zukunft noch mal unternehmen würde.

Teodor Krastev

Tag 7 der Studienfahrt nach Italien

Das Beste hatten wir für den Schluss gelassen. Dem Abenteuern vom Donnerstag folgte das Eintauchen in die Gewässer der Jahrhunderte alten Geschichte. Nachdem wir alle erfolgreich den Bus nach Sorrento bestiegen hatten, haben wir uns mit den anderen Personen unserer Tourgruppe am Bahnhofplatz Sorrentos vereinigt – das waren ein deutsches, ein englisches und ein amerikanische Paar, die mit uns am mit vielen Menschen vollgepackten Bahnhof in einen sogar noch vollergepackten Zug eingestiegen sind. Ein fester Schlaf meinerseits und ein paar zu wenig Stationen dafür später hatten wir bereits unser Ziel erreicht. Vom Bahnhof „Villa dei Misteri“ fing ein Touristenfluss an, der an den Geschäften entlang führte (Cold water for the warm day, ma´am?) und am Pompeji-Eintritt mündete. Dank unserer blendend gelben Gruppenarmbänder haben wir die langen Schlangen übersprungen und unsere Führung durch Pompeji gleich angefangen.

Die antike Stadt Pompeji wurde im Jahr 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vesuvs unter einem Aschenregen und Lava begraben und erst im 16. Jahrhundert wiederentdeckt. Die Erkundungsarbeiten fingen aber viel später, im Jahre 1748, an. Wegen der Erdbeben, welche die Stadt vor dem Vesuvausbruch erschütterten, war Pompeji beim Verschütten noch eine Baustelle. Trotzdem ist sie eine der am besten erhaltenen Ruinen – Städte der Antike. Wir sind stundenlang zwischen den Häusermauern die von Wagenräder verbeulten Straßen entlang gegangen. Ich glaube, dass falls einer von uns in den nächsten Jahren zurückfahren würde, er sich immer noch in Pompeji auskennen würde.

Die antike Stadt haben wir in zwei Gruppen verlassen – die eine wollte gegen 15 Uhr nach Positano fahren, die andere wollte sich noch das Kolosseum Pompejis anschauen und ist deshalb erst zwei Stunden später nach Sorrento zurückgefahren, wo wir uns alle gegen 18 Uhr versammelt haben. Mit viel Glück haben wir es mal wieder im letzten Moment geschafft, den Bus nach Hause zu nehmen.

Unseren letzten Abend in Marina del Cantone haben wir selbstverständlich mit Eisessen beendet. Würde einer von uns wieder nach Marina del Cantone fahren, würde er oder sie nie wieder den einzigen Eisladen dieser Stadt besuchen. Davon haben wir genug für den Rest unseres Lebens gegessen.

Niya Lafazanska

Tag 8 der Studienfahrt nach Italien

Leider ist die Studienfahrt zu Ende.
Seesterne und Oktopoden sind nicht mehr in unseren Händen.
Die Korallen in Marina del Cantone sind vorbei.
Jussi war gar nicht humorfrei,
aber Herr Hepfer führte die Marinepartei.
Tauchen, schwimmen, Eis non-stop,
Algen unterm Mikroskop…
Pompeji, Sorrento, Sant Agata und schöne Buchten,
In Positano frische Pasta suchen.
Letztlich, heute, Samstag Morgen,
am Strand erfinden wir neue Tiramisu-Sorten.
Der Bus verstößt gegen die deutsche Pünktlichkeit,
Aber wir, das Konzert, sichern die Gemütlichkeit.
Und während wir am Flughafen verabschieden,
Harwatska und Russland wollen Fußballfrieden.

Kameliya Bazovichka