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30.03.2022
Interessante Themen und spannende Debatten „auf hohem Niveau“

Borislav Vasilev und Andrey Andreev setzten sich als Sieger des Schulfinales von „Jugend debattiert“ durch.

Neben der Pausenklingel war seit Jahresbeginn in vielen Klassenräumen noch ein anderes Läuten zu hören: die Glocken der Zeitwächter. Diese sind fester Bestandteil des Debattierwettbewerbs „Jugend debattiert international“, bei dem Schülerinnen und Schüler kontroverse Themen diskutieren. Ziel ist es, argumentativ und rhetorisch als Sieger aus der Debatte hervorzugehen und sich dabei an sehr konkrete Regeln zu halten, weshalb auch die Glocke ein akustisches Zeichen setzt, wenn man seine Redezeit zu überschreiten droht.

Ziel dieses Trainings im Deutschunterricht ist die Teilnahme am schulinternen Wettbewerb am Galabov-Gymnasium, um sich für ein Weiterkommen zu qualifizieren. Deshalb wird das Debattieren nach Regeln mit den Deutschlehrern im Unterricht intensiv geübt. „Das ist Bestandteil unseres Lehrplans und wir beginnen damit in den Abteilungsklassen bereits im neunten Jahrgang, in den DSD-Klassen dann im zehnten und wiederholen dieses Debattentraining dann vertiefend jedes Jahr, um die Qualität der Debatten schrittweise zu erhöhen“, erklärt Robert Krause, Fachvorsitzender und Deutschlehrer in der 9e: „Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchem Interesse und welcher Ernsthaftigkeit sowie Begeisterung unsere Schüler diesen Wettbewerb annehmen, sodass die Vorbereitung im Unterricht sehr viel Spaß macht.“ Besonders schön fanden es alle beteiligten Deutschkolleginnen und -kollegen, dass man dieses Jahr die Vorbereitungen wieder im Präsenzunterricht, also im Klassenraum einüben konnte, wie auf den folgenden Fotos zu sehen ist (Bilder: Krause).

Am Tag des Schulwettbewerbs, auf den sich alle so lange und gründlich vorbereitet hatten, wurde dann angesichts der pandemisch weiterhin schwierigen und vor allem unvorhersehbaren Situation allerdings online diskutiert. Die Qualifikationsrunden und das Finale wurden via Zoom ausgetragen. Angemeldet hatten sich dafür über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der zehnten und elften Jahrgangsstufe. Auch in der Jury halfen zahlreiche Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Jahrgangsstufen tatkräftig mit. In den ersten beiden Vorrunden wurde einerseits über die verbindliche Einführung eines Mülltrennungssystems an unserer Schule debattiert, andererseits wurde die kontroverse Frage behandelt, ob Lehrer durch Schüler benotet werden sollten. Die Zuschauer waren sich jedenfalls bei beiden Fragen laut einer Umfrage einig, dass eine solche Änderung begrüßenswert erschiene (Screenshots: Marinov).

Allen Teilnehmenden merkte man die wochenlange gute Vorbereitung an, wie der ehemalige Schüler und Jurymitglied Michail Krumov befand. Er muss es wissen, denn er erreichte schließlich den bisher größten Erfolg unserer Schule, als er das internationale Finale 2019 in Budapest gewann. „Die Qualität der einzelnen Debatten war auf einem außerordentlich hohem Niveau und übertraf meiner Meinung nach viele, die ich auf höheren Ebenen erlebt habe, denn es war sehr beeindruckend, wie engagiert und mit welch großem Detailwissen die kontroversen Fragen debattiert wurden“, meinte Michail Krumov, der mittlerweile in Münster Jura studiert.

Im Finale vervollständigten zwei weitere JDI-Alumni die Jury: Mit Alexandros Triantafyllidis und Emily Romanova halfen die letztjährigen Finalisten dabei, die Debatte zu bewerten. Das Thema „Sollen am Galabov mehr Inklusionsschüler*innen aufgenommen werden?“ wurde von den Finalisten als anspruchsvoll, aber zugleich als reizvolle Herausforderung bewertet. Die Pro-Seite vertraten dabei Borislav Vasilev (11e) und Andrey Andreev (11d). Für die Contra-Seite bezogen Viktoria Spasova (10e) und Lora Dekova (10d) Stellung.

Während sich die Jury im Anschluss zur Beratung zurückzog, wurde im Nachgespräch klar, dass die Debattanten unabhängig von der ihnen zugewiesenen Position durchaus ähnliche Ansichten vertraten und eine verstärkte Inklusion einhellig befürworteten. Auch das Publikum brachte bei dieser offenen Gesprächsrunde noch weitere Aspekte zur Sprache, sodass deutlich wurde, dass dieses Thema viele bewegt und nachdenklich gemacht hat.

Um 15 Uhr war es dann endlich soweit und Beate Bergmann, die Leiterin der Deutschen Abteilung, gab als Juryvorsitzende zusammen mit ihren Mitjuroren den Finalisten ein wertschätzendes Feedback und verkündete die beiden Sieger der Finaldebatte: Borislav Vasilev und Andrey Andreev. Sie werden unsere Schule beim Schulverbundfinale im April vertreten. Viktoria und Lora hingegen haben dann im nächsten Schuljahr bei einem erneuten Anlauf die Chance, sich für das Weiterkommen zu qualifizieren. „Es war ein großes Vergnügen, den Debatten zu folgen, nicht nur wegen der interessanten Fragen und Argumente, sondern vor allem wegen des respektvollen Umgangs der Debattierenden untereinander“, freute sich Frau Bergmann und fügte hinzu: „Ich kann alle Schülerinnen und Schüler nur herzlich dazu ermutigen, sich auch außerhalb des Unterrichts und dieses Wettbewerbs mit guten Argumenten in gesellschaftlichen Streitfragen einzubringen.“

Besonders dankte sie dem Kollegen Christoph Münch, stellvertretender Leiter der Deutschen Abteilung, für die gewohnt professionelle Organisation und gekonnt unterhaltsame und somit kurzweilige Moderation des Wettbewerbs. Dieser gab das Lob aber direkt weiter: „Es ist natürlich immer viel Arbeit, alles zu koordinieren und die Wettbewerbspläne zu erstellen, aber es bereitet auch ungemein Freude, wenn man als Ergebnis solch einen tollen Wettbewerb hat. Denn dieser lebt natürlich in erster Linie von dem Engagement der unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen sowie vor allem der Schülerinnen und Schüler, die mitdebattieren und bei der Jury helfen.“ Und in Bezug auf das kommende Jahr zeigte er sich zuversichtlich: „Nächstes Jahr wird dann der Wettbewerb auch hoffentlich wieder in der Schule ausgetragen werden, denn die Debatten leben natürlich auch von der persönlichen Begegnung.“

Auch die beiden Gewinner waren vom Verlauf des diesjährigen Wettbewerbs begeistert. „Am meisten gefällt mir an ‚Jugend debattiert‘, dass man die zwei Seiten eines Problems bespricht und kritisch denken muss. Da ich letztes Jahr als Juror daran teilnahm, wollte ich jetzt gerne auch mitdebattieren. Die Debatten waren sehr spannend und ich hatte viel Spaß, mit den anderen über solche wichtigen Themen zu diskutieren,“ fand Borislav Vasilev. Auch Andrey Andreev zeigte sich mehr als zufrieden: „Wenn ich zurückblicke, würde ich den diesjährigen Wettbewerb als sehr spannend und unendlich dynamisch beschreiben. Bei keiner meiner Debatten lag ich mit meinen Vorerwartungen für den Verlauf richtig, meine Mitdebattanten brachten immer etwas Neues auf den Tisch, woraus sich sehr spannende Diskussionen ergaben. Ich glaube, dass wer sich anmeldet, dem steht eine Menge Spaß bevor, unabhängig davon ob er in das Finale kommt.“

Wer die Schulsieger beim Debattieren im Schulverbundfinale anfeuern möchte, wird auf unserer Homepage rechtzeitig den Link dazu erhalten.

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